Der Kontrollraum eines Radioteleskops. Über die Bildschirme der Empfänger flimmern endlose Zahlenkolonnen. Die Radioastronomin Ellie Arroway sitzt, Kopfhörer auf den Ohren, davor und lauscht dem gleichförmigen Rauschen der kosmischen Wellen. Da plötzlich mischt sich ein anderes Geräusch unter das Rauschen: starke, kurze Pulse – ein Signal?
Im Film „Contact“ entpuppen sich diese Pulse tatsächlich als ein von außerirdischen Intelligenzen stammendes Zeichen – und werden auch prompt von der Protagonistin als solches erkannt. Doch so eindeutig und einfach ist die Identifikation eines „echten“ ET-Signals, selbst wenn es eines gäbe, in der Realität leider nicht.
Zum einen wäre ein Signal nach einem Tausende oder sogar Millionen Lichtjahre weiten Weg durch das All unter Umständen so stark abgeschwächt, dass es im kosmischen Hintergrundrauschen unterzugehen droht. Im Extremfall würden wir es daher vielleicht schlichtweg überhören – eines der Alpträume eines jeden SETI-Forschers.
Natürlich oder künstlich?
Zum anderen aber gibt es eine Vielzahl natürlicher oder auch menschengemachter Radioquellen, die auf den ersten Blick den Anschein eines „echten“ ET-Signals erwecken. In den 1960er Jahren schafften solche „Pseudosignale“ es gleich mehrfach, die SETI-Forscher ins Bockshorn zu jagen: Zuerst sorgte eine von kalifornischen Radioastronomen entdeckte Radioquelle für Aufregung. „CTA-102“ war nicht nur stark, sondern schien auch in einem Rhythmus von weniger als 100 Tagen zu variieren – ein vermeintlich sicheres Zeichen ihrer Künstlichkeit. Wenig später jedoch stellte sich heraus, dass ein Quasar, ein so genannter „quasi stellarer Himmelskörper“ der Ursprung der Radiowellen war.