Sie begleiten uns seit unserer Geburt, prägen wichtige Teile unserer Individualität und bilden einen unsichtbaren Schutzwall um uns herum – die Hautbakterien. Durchschnittlich drei Millionen von ihnen drängeln sich auf jedem Quadratzentimeter unserer Körperoberfläche. Am dichtesten dort, wo Schweiß oder Talgdrüsen für angenehme Feuchtigkeit und viel Nahrung sorgen.
Während daher auf Armen und Beinen meist nur „wenige“ Tausend, auf der Stirn immerhin bis zu einer Million Bakterien pro Quadratzentimeter siedeln, drängeln sich in Achselhöhle, Schritt oder den Zehenzwischenräumen bis zu tausend Millionen Mikroben.
Die meisten von ihnen sind jedoch vollkommen harmlos. Als „Tischgenossen“ oder Kommensalen haben sie sich in Jahrmillionen gemeinsamer Evolution an das ungemütlich saure Milieu der Hautoberfläche angepasst und ernähren sich dort von dem, was unser Körper als Abfall ausscheidet.
Doch unsere hautnahen Mitbewohner profitieren nicht nur von uns, sie bilden auch einen wichtigen Teil unserer Verteidigungslinien gegen krankmachende Keime. Als mikrobielle Schutztruppe liefern sie jedem auf unserer Haut oder der Schleimhaut landenden Neuankömmling – und damit potenziellen Konkurrenten – eine erbitterte Schlacht. Sie verspritzen todbringende Giftlösungen oder umzingeln ihn und hungern ihn aus, indem sie in seinem Umkreis alle Nahrung wegfressen.