Ein elementarer Bestandteil des Projektes sind geologische Untersuchungen zur Magmenentwicklung und Eruptionsgeschichte des Merapi. Stratigraphische und chronologische Untersuchungen ergeben einen Überblick über die Aktivität des Vulkans in der Vergangenheit.
Die Eruptionsgeschichte des Merapi
Wie schon erwähnt, wurde der Merapi in früherer Zeit durch einen katastrophalen Ausbruch stark zerstört. Basierend auf historischen Quellen wurde diese Eruption bisher für das Jahr 1006 angenommen und mit dem Untergang der einst blühenden hinduistischen Kultur in Zentraljava in Verbindung gebracht. Datierungen mit Hilfe des Kohlenstoff-Isotops C14 lassen jedoch auf ein sehr viel höheres Alter schließen. Demnach fand diese größte bekannte Eruption des Merapi vor mehr als 6.000 Jahren statt.

Mineralogische und chemische Analysen des Domgesteins sollen klären, inwieweit verringerte Festigkeit und interner Überdruck neben Gravitation, Wachstumsdeformation und thermischer Bruchbildung einen Domkollaps beeinflussen.
Detaillierte Untersuchungen der Ablagerungen von Block- und Aschenströmen und assoziierter heißer Druckwellen (Surges) lassen Rückschlüsse auf Fragmentierungsprozesse und Transportmechanismen der Ströme zu. Der Begriff „Fragmentierung“ bezeichnet den Vorgang der fortgesetzten Zertrümmerung von Lavabrocken, wobei erneut Energie freigesetzt wird.