Viele Bakterien können ungünstige Bedingungen einfach „aussitzen“: Sie bilden Dauerformen aus. Diese trotzen – in unterschiedlichem Ausmaß – Trockenheit, Nahrungsmangel, aggressiven Chemikalien und Strahlung, die das Erbgut von wachsenden Zellen schädigt.

Besonders resistent sind die Sporen von Bodenbakterien wie Bacillus und Clostridium, die unter ungünstigen Bedingungen Jahrzehnte überdauern können. Dabei werden einzelne Zellen in Sporen umgewandelt, die beim Eintreten günstiger Bedingungen mit dem erneuten Wachstum beginnen. Zu den Mikroorganismen, die solche sogenannten Endosporen bilden, gehört auch der Milzbranderreger Bacillus anthracis.
Sporenbildung im „Rudel“
Eine andere Strategie verfolgen Myxobakterien, die in Rudeln leben. Das Leben in der Gruppe ist für sie essenziell, da sie viele Enzyme nach außen abgeben, um Nährstoffe schon in der Umwelt abzubauen, bevor sie aufgenommen werden. Für Einzelzellen ist eine solche Nahrungsgewinnung energetisch ein Minusgeschäft, mit dem man nicht wachsen kann. Myxobakterien müssen daher auch gruppenweise überdauern.

Bei schlechten Bedingungen kriechen tausende von Zellen zusammen und bilden Sporenkörper aus, in denen sich viele Zellen in Myxosporen umwandeln. Treten irgendwann, unter Umständen nach Jahren oder Jahrzehnten, wieder gute Bedingungen ein, wandeln sie sich gemeinsam in „normale“ Zellen zurück und bilden ein neues Rudel.