Seit ihrer Entstehung kollidiert die Erde mit extraterrestrischen Körpern. In den Anfängen unseres Sonnensystems gehörten Einschläge großer Kleinplaneten sogar zum „natürlichen“ Wachstumsprozess der terrestrischen Planeten.
Auch heute noch wird die Erde in Abständen von wenigen Jahrmillionen von größeren Körpern getroffen, die mehrere hundert Meter bis hin zu mehreren Kilometern messen. Das Besondere: Solche ausgedehnten Objekte werden anders als kleine Meteoriten durch die irdische Atmosphäre kaum abgebremst. Sie schlagen mit Geschwindigkeiten zwischen zehn und siebzig Kilometern pro Sekunde auf und verdampfen dabei vollständig. Zurück bleibt nur ein Einschlagkrater.
Weitaus häufiger treffen kleinere Körper die Erde: Millimetergroße Staubkörnchen verglühen und verdampfen als Sternschnuppen in der Atmosphäre. Seltener sind Meteoriten, die zwischen wenigen Zentimetern und Metern groß sind. Sie überleben die Passage durch die Atmosphäre sowie den Aufprall am Boden – und bleiben als Meteorite erhalten. Die Mehrzahl aller bekannten Meteorite stammt von den Asteroiden zwischen Mars und Jupiter.
Asteroidengürtel: „Brutstätte“ von Erdbahnkreuzern
Im so genannten Asteroidengürtel zieht eine Vielzahl von Kleinplaneten ihre Bahn, und es kommt häufig zu Zusammenstößen. Bei solchen Crashs sind die meisten der einst hunderte Kilometer großen Asteroiden in kleinere Fragmente zerbrochen. Beeinflusst von den benachbarten Riesenplaneten Jupiter und Saturn, gelangen Asteroide auf elliptische Umlaufbahnen, sodass sie beim Umlauf um die Sonne die Mars- oder Erdbahn kreuzen. Die auf den Oberflächen von Erdmond, Mars und Merkur sichtbaren Einschlagkrater geben Auskunft über Zahl und Häufigkeit der Einschläge extraterrestrischer Körper in der Vergangenheit.
Zählungen und Datierungen ergaben, dass in den letzten 3,5 Milliarden Jahren die Anzahl extraterrestrischer Einschläge in etwa konstant war. Die auf der Erde aufgefundenen Meteorite sind für eine solche Abschätzung allerdings unbrauchbar, weil sie fast ausnahmslos erst in den letzten zwei Millionen Jahren niedergegangen sind. Ältere Exemplare haben die intensiven Verwitterungsprozesse auf unserem Planeten in der Regel nicht überstanden.
Doch es gibt seltene Ausnahmen…
Mario Trieloff, Universität Heidelberg / DFG Forschung 2/2010Stand: 22.10.2010