Die stauchende Kraft des Eiszeitgletschers hat im Muskauer Faltenbogen aber nicht nur Braunkohle zutage gefördert: Auch Sedimente, die Rohstoffe wie Alaun, Eisen, Lehm, Ton und feinen Quarzsand enthalten, wurden durch die gekippten Schichten der Stauchendmoräne freigelegt.

Raseneisenstein und Rennöfen
Ein Rohstoff, der schon lange vor der Braunkohle im Muskauer Faltenbogen genutzt wurde, ist der Raseneisenstein. Diese eisenhaltigen Sedimente entstehen, wenn eisenhaltiges Grundwasser mit Luftsauerstoff in Kontakt kommt und das gelöste Eisen dadurch oxidiert und als rotbraunes Eisenoxid ausfällt. Wenn der Grundwasserspiegel wiederholt ansteigt und fällt, wäscht er immer neues Eisen aus dem Untergrund aus und transportiert es nach oben.
Dort lagert sich der entstehende Rost an der Bodenoberfläche und auf dem dort wachsenden Gras ab – daher der Name Raseneisenstein. Im Laufe der Zeit bilden sich dadurch ganze Schichten dieses eisenhaltigen Sandsteins, der im Muskauer Faltenbogen immerhin rund 30 Prozent Eisen enthält. Das Raseneisenerz ist der älteste, in diesem Gebiet durch den Menschen genutzte Bodenschatz.
Schon in der Antike begannen Menschen, mithilfe des Rennofens aus dem Muskauer Raseneisenstein schmiedbares Eisen zu gewinnen. Dafür wurde über einer flachen Grube ein kaminähnlicher Schacht errichtet. In diesen schichtete man Raseneisenerz abwechselnd mit Holz und Holzkohle auf und zündete das Brennmaterial an. Die im Ofeninneren entstehende Hitze von etwas mehr als tausend Grad führte zu einer Reduktion des Eisenoxids aus dem Raseneisenstein zu halbfestem Eisen. Die flüssige Schlacke lief durch Öffnungen im unteren Bereich aus dem Ofen ab.