Im nächsten Schritt wagten sich die Forscher ans lebende Objekt: Elefanten haben einen vergleichbaren Knochenaufbau wie Dinosaurier und bewegen sich ähnlich fort. Im Wuppertaler Zoo ließen die Bochumer Forscher sie über einen sandigen Untergrund laufen, den sie vorher gezielt präpariert hatten. Die dabei entstandenen Fußabdrücke vermaßen sie mit einem selbst gebauten Laser-Scanner. Mit einer Videokamera zeichneten sie außerdem den Lauf der Dickhäuter auf.
Dann ging es für die Tiere auf die Waage, mal auf zwei, mal auf drei und dann auch auf vier Beinen. Anhand der Videoaufnahme konnte Schanz’ Team für jeden Fußabdruck bestimmen, auf wie viele Beine der Elefant zum Zeitpunkt des Abdrucks sein Gewicht verteilte. Die statische Komponente war also bekannt.
Superschnelle Kamera filmt Trittgeschwindigkeit
Um die dynamische Komponente zu ermitteln, mussten die Forscher allerdings ein zweites Mal in den Zoo. Denn die Qualität der ersten Videoaufnahme reichte für die Analyse nicht aus. Also liehen sie sich eine besonders schnelle Fotokamera von den Sportwissenschaftlern der RUB, die den Elefantenlauf mit einer Frequenz von 60 Bildern pro Sekunde dokumentierte. Mit einer Digital Image Correlation-Software werten sie nun die Aufnahmen aus. Das Programm verfolgt automatisch die Position bestimmter Pixelcluster auf den verschiedenen Bildern und ermittelt so, wie sich der Elefantenfuß bewegt.
Aus diesen Daten berechnen die Ingenieure, welche Strecke der Fuß in einer bestimmten Zeit zurücklegt, also die Geschwindigkeit, mit der er auf dem Boden aufkommt. Da das Programm aber nicht gerade für die Auswertung von Tierbewegungen geschrieben wurde, werkeln sie noch daran, die Analyse zu perfektionieren.
Julia Weiler/ RUBIN – Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum
Stand: 11.01.2013