Tierische Eltern kümmern sich auf sehr unterschiedliche Weise um ihren Nachwuchs. Manche überlassen ihn nach der Eiablage sich selbst, so wie Meeresschildkröten oder Frösche. Andere kümmern sich über Jahre hinweg um ihre Jungen, füttern sie, beschützen sie vor Fressfeinden und bringen ihnen alle nötigen Überlebensfähigkeiten bei. Doch wie war das in der Urzeit? Welche Tiere waren Rabenmütter, welche Helikopter-Muttis? Auch hier gibt es verschiedene Fossilien, die uns Einblicke in die elterliche Fürsorge der Vergangenheit erlauben.
Brütend begraben
Heutige Vögel sind die letzte noch lebende Gruppe der Dinosaurier. Dass ihr Verhalten in manchen Aspekten dem der Urzeit-Riesen ähneln könnte, ist also eine Überlegung wert. Und tatsächlich gibt es eine Verhaltensweise, die Amsel und Co. mit ein paar Dino-Arten teilen: das Brüten. Bisher ist bei mindestens zwei Dinosauriern nachgewiesen, dass sie ihre Gelege bebrüteten. Sowohl der Oviraptor als auch dessen Verwandter Citipati wurden von Paläontologen bisher auf frischer Tat dabei ertappt. Mittlerweile gibt es rund zehn verschiedene Fossilien, die jeweils eine der beiden Arten zusammen mit ihrem Nest zeigen.
Die Fossilien sind zwischen 70 und 75 Millionen Jahren alt und stammen aus der Wüste Gobi sowie aus Südchina. Typischerweise sitzen die Skelette der emuähnlichen Tiere mittig auf dem Nest, die beiden Hinterbeine eng zusammengeklappt, die Füße fast parallel zueinander, die wahrscheinlich einst gefiederten Arme um das Nest geschlungen. Unter ihren Körpern liegen teilweise mehr als zwei Dutzend Eier, von denen einige Reste von Embryonen enthalten. Wahrscheinlich starben die brütenden Dinosaurier einst, als sie von einem Sandsturm begraben wurden.