Kurz nach Weihnachten, am 28. Dezember 1521 schließlich lässt del Cano auf der Victoria Segel setzen und begibt sich mit der wertvollen Ladung auf die Heimreise nach Spanien. Das zweite Schiff, die Trinidad, segelt nach Südamerika zurück. Die Route der Victoria führt durch den südlichen Pazifik und um das bedrohliche Kap der Guten Hoffnung herum.
Mehr als acht Monate dauert diese Reise und sie bringt noch einmal große Strapazen für die Mannschaft und ihren Kapitän. Die Masten sind zersplittert, die Segel zerfetzt und die Schiffsplanken von Würmern zerfressen. Noch kurz vor dem Ende droht die Mission Magellans zu scheitern. Am siebten September 1522 schließlich erreicht die Karavelle doch den Hafen von Sanlucar de Barrameda. Nur 18 der ehemals 237 Mann starken Besatzung sind noch am Leben.
Die Gewürzladung der Victoria allerdings bringt beim späteren Verkauf einen guten Erlös. Selbst nach Abzug der Kosten bleibt für spanische Krone und die anderen „Sponsoren“ ein stattlicher Gewinn übrig.
Was aber brachte die erste Weltumseglung sonst noch an Erkenntnissen? Welchen Einfluss hatte sie auf Wissenschaft und Kultur? Zunächst haben Magellan und seine Begleiter endlich zweifelsfrei bewiesen, dass die Erde eine Kugel ist. Selbst die letzten Zweifler mussten dies nach der dreijährigen Reise anerkennen. Da endlich die ungefähre Größe der Erde bekannt war, konnten die Seefahrer und Entdecker nach Magellan ihre Standorte und Routen auf dem Globus besser berechnen und damit zukünftige Expeditionen genauer planen.

Weltkarte von Batista Agnese © beatlimages
Unbekannt blieben dagegen auch weiterhin die Dimensionen Feuerlands, Australien und die Inselwelt der Südsee, an der Magellan so haarscharf vorbeigesegelt war. Noch eines wurde für die Zeitgenossen offensichtlich: Kolumbus hatte 1492 ganz sicher nicht Indien, sondern einen neuen, selbständigen Kontinent entdeckt.
Batista Agnese zeichnete deshalb kurze Zeit nach der ersten Weltumseglung eine neue, verbesserte Weltkarte, in der die Wasserstrasse zwischen Atlantik und Pazifik bereits eingetragen war und die Größe des Stillen Ozeans weitgehend präzise dargestellt wurde.
Die erste Weltumseglung und die Entdeckung der Passage in Ost-West-Richtung aber machten Magellan in der ganzen Welt so berühmt und populär, dass sein Name auch heute noch auf keinem Atlas fehlt. Zu seinen Ehren wurde die Wasserstrasse zwischen Patagonien und Feuerland Magellanstrasse genannt…
Stand: 05.06.2000
5. Juni 2000