Auch wenn Algenblüten zu wirtschaftlichen Einbußen und Gesundheitsproblemen führen können, ist Plankton nicht aus unseren Meeren wegzudenken. Ohne das Phytoplankton würde uns der Sauerstoff zum Atmen und der Fisch auf dem Teller fehlen. Umso wichtiger ist es, genau zu beobachten, was der Klimawandel mit den kleinen Lebensspendern macht. Ihr Rückgang hätte Auswirkungen apokalyptischen Ausmaßes.

Artenverlust in tropischen Gewässern
Der Klimawandel beschert den Ozeanen verschiedene Probleme. Sie erwärmen sich, versauern und verändern ihre Zirkulation. Kann das Plankton solche Veränderungen händeln? Ja, sagt ein Team um Elena Litchman von der Michigan State University, doch nicht in seiner heutigen Form. Die Untersuchungen des Teams und weitere Studien legen nahe, „dass die Erwärmung zu einer Reduktion von Masse und Vielfalt des Phytoplanktons führen wird.“
Dabei wäre das Phytoplankton der warmen Meere vermutlich am empfindlichsten getroffen und würde mit Voranschreiten des Klimawandels am meisten Vielfalt einbüßen. Dieser Einschätzung schließt sich auch ein Team um Stephanie Henson vom britischen National Oceanography Centre an. In ihren Modellen sagen die Forschenden voraus, dass in den Tropen bis zu 30 Prozent der modellierten Phytoplanktonarten aussterben könnten.
Im Gegenzug dafür könnte in den Polarregionen durch das tauende Meereis und die Erwärmung des Wassers die Artenvielfalt um 30 Prozent zunehmen. Außerdem sagen Henson und ihre Kollegen voraus, dass in subtropischen Gebieten und im Südpolarmeer vorrangig kleine Planktonarten vorherrschen werden, weil diese besser in nährstoffarmen Gebieten zurechtkommen. In anderen Regionen, wie dem Nordatlantik, könnten sich hingegen größere Spezies ausbreiten.