Die Beziehung zwischen Parasit und Wirt ist durch die Evolution auf das feinste abgestimmt. Was aber passiert, wenn der Parasit oder seine Larven nicht an den richtigen Wirt geraten? Das Gleichgewicht zwischen Abwehr und Angriff ist in diesem Fall unausgewogen.
Im Falle der sogenannten Zerkariendermatitis unterliegt der Parasit: Hierbei handelt es sich um den Befall mit harmlosen Saugwurm-Zerkarien. Sie sind verwandt mit den tropischen Pärchenegeln und kommen weltweit vor. Allerdings sind sie spezialisiert auf Wasservögel als Endwirt. Geraten diese Larven an den Menschen, macht das Immunsystem kurzen Prozess. Die Zerkarien sterben schnell ab, lediglich eine juckende Entzündung ist die Folge. Diese kann zwar mit zu 20 Tagen deutlich länger anhalten als ein bloßer Mückenstich, ist aber im Vergleich mit der Schistosomiasis durch Pärchenegel-Larven absolut harmlos.
Millionen Jahre alte Beziehungen
Anders verhält es sich bei den Bandwürmern. Auch bei ihnen hat sich im Lauf der Evolution eine hochgradige Anpassung an unterschiedliche Wirte entwickelt. Fossilien aus Haifisch-Kot belegen, dass es Bandwürmer bereits vor 270 Millionen Jahren gab. Alle Bandwürmer leben ausnahmslos endoparasitisch.
Bandwürmer leben im Darm des Wirts, wo sie sich mit hakenförmigen Organen an ihrem Kopf in der Darmwand festsetzen. Sie sind dermaßen an die parasitische Lebensweise angepasst, dass sie keine eigenen Verdauungsorgane mehr besitzen. Stattdessen nehmen sie alle Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei, in dem sie schwimmen, direkt über ihre Haut auf.