Alan Turing war nicht nur Computerpionier – er war auch einer der wichtigsten Codeknacker des Zweiten Weltkriegs. Sein Name ist heute nahezu untrennbar mit „Enigma“ verbunden – der berüchtigten Chiffriermaschine, mit der das deutsche Militär ihre Funksprüche unter anderem an die U-Boot-Flotte verschlüsselte.
{1l}
Herzstück der Enigma waren drei, später vier drehbare Walzen mit den 26 Buchstaben des Alphabets. Gibt man einen Buchstaben ein, werden die Walzen entsprechend ihrer elektrischen Verkabelung auf bestimmte Weise gegeneinander verdreht. Daraus ergibt sich der verschlüsselte Buchstabe. Da sich die Position der Walzen bei jeder Eingabe ändert, wird ein „E“ selbst innerhalb eines Textes jedes Mal als anderer Buchstabe verschlüsselt. Für jede Nachricht setzten die deutschen Verschlüsseler zudem die Walzen in einer jeweils neuen Konfiguration in die Enigma ein, dadurch änderte sich die Chiffrierung ständig und war mit herkömmlichen Entschlüsselungsalgorithmen nicht zu knacken.
Mit der „Bombe“ gegen den Enigma-Code
Den Durchbruch schaffte erst Alan Turing, der ab 1939 in Bletchley Park arbeitete, dem geheimen Hauptquartier der britischen Codeknacker während des Krieges. Auf Basis eines einfacheren Vormodells, das polnische Mathematiker konstruiert hatten, entwickelte Turing eine elektromechanische Maschine, die sogenannte „Bombe“. Das wegen ihres tickenden Geräuschs so benannte Gerät engte die möglichen Lösungen einer Enigma-Chiffre auf nur noch ein paar ein.