Überall in Deutschland, wo Moorböden aufgrund der klimatischen Bedingungen weit verbreitet sind, hat die landwirtschaftliche Nutzung dieser Flächen eine lange Tradition. Damit die Standorte genutzt werden können, müssen sie aufwändig bearbeitet und an die Ansprüche der gewünschten Zielfrucht angepasst werden.

Gräben und Drainagen entfernen das Wasser
Am wichtigsten ist dabei die Entwässerung mit Hilfe von Gräben und Drainagen. Dies führt zum Absacken des Geländes, unter anderem verursacht durch den mikrobiellen Abbau der organischen Substanz. Der im Verlauf von Jahrtausenden gespeicherte Kohlenstoff wird innerhalb von wenigen Jahren umgesetzt und entweicht als CO2. Zusätzlich werden Moorböden gedüngt und zum Teil mit Sand vermischt, um die Bodeneigenschaften zu verbessern.
Vor allem der Anbau von nährstoffhungrigen Kulturpflanzen wie Mais und die intensive Weidewirtschaft heizen dem Klima ordentlich ein. Denn die Düngung mit Stickstoff verursacht zusätzlich zu den CO2-Emissionen noch die Freisetzung von Lachgas (N2O), das die rund 300-fache Klimawirkung von CO2 hat.
Kompromisse finden
Die Emissionen landwirtschaftlich genutzter Moorstandorte sind unverhältnismäßig hoch im Vergleich zur gesamten Landwirtschaft auf der restlichen Nutzfläche. Die jährlichen Emissionen sind vergleichbar mit denen des deutschen Luftverkehrs, welche bei Überlegungen zur Verringerung von Treibhausgasen weit oben auf der Agenda stehen.