Gemeinsam mit Vater Immanuel und Bruder Oskar-Emil baut Alfred Nobel in Stockholm ein Familienunternehmen auf, das mit Nitroglycerin experimentiert. Die Arbeit mit dem hochexplosiven Sprengstoff ist wie erwartet kein leichtes Unterfangen. Doch schon 1861 gelingt der erste Erfolg: Die Nobels schaffen es, das „Sprengöl“ in großtechnischem Maßstab herzustellen.
Das ursprüngliche Problem aber bleibt: Die metastabile Substanz kann durch kleinste Erschütterungen und Stöße explodieren. Ein Transport auf den üblichen Wegen mit Güterzügen oder Pferdegespannen ist somit äußerst riskant. Hinzu kommt, dass sich die Flüssigkeit – anders als das sonst verwendete Schwarzpulver – nicht einfach über eine Zündschnur kontrolliert zur Detonation bringen lässt.

Eine zündende Idee
Für die Explosion von Nitroglycerin braucht es einen kurzen Stoß. Wie aber kann so ein Schlag aus sicherer Entfernung ausgelöst werden? Nobel kommt schließlich die im wahrsten Sinne des Wortes zündende Idee. Er entwickelt einen kleinen Behälter, den er in ein Sprengloch mit Nitroglycerin hängt und mit Schwarzpulver füllt.
Über eine Zündschnur kann diese Substanz zur Explosion gebracht werden – und durch die dabei entstehende Druckwelle explodiert dann auch das darunterliegende Nitroglycerin: Nobel hat die Initialzündung erfunden. Sein Behälterchen nennt er zunächst Patentzünder. Später verwendet er Knallquecksilber statt Schwarzpulver und gibt der Vorrichtung den Namen Sprengkapsel.