Nicht nur Landfläche und Wasser werden zur Produktion unserer Lebensmittel verbraucht: Unsere Ernährung hat auch einen Einfluss auf das Klima. Denn der Anbau, der Transport, die Lagerung und der Vertrieb unserer Nahrungsmittel erzeugen klimaschädliche Emissionen.
Aber was hat die vegane Ernährung damit zu tun? Forscher der Oxford University kamen bereits 2016 mit einer Studie zu dem Schluss: Wenn sich alle Menschen fleischfrei ernähren würden, könnte das die globalen Treibhausgasemissionen drastisch reduzieren und gleichzeitig Millionen von Menschenleben retten. Die Forscher berechneten, dass eine weltweite, vegetarische Ernährung die Treibhausgasemissionen um 63 Prozent senken könnten, eine vegane sogar um 70 Prozent.
Verzichten fürs Klima
Während eine rein pflanzliche Ernährung meist eine große Umstellung bedeutet, reicht es schon die Mengen an Tierprodukten zu verringern, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. „Wir erwarten nicht, dass jeder Veganer wird“, sagt Marco Springmann vom Oxford Martin Programme on the Future of Food, einer der Autoren der Studie. Um aber die Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf den Klimawandel bewältigen zu können, sei die Umstellung auf gesündere und nachhaltigere Ernährungsweisen „ein großer Schritt in die richtige Richtung“.
Mithilfe von Online-Rechnern kann sich jeder individuell anzeigen lassen, was sein Verzicht auf Fleisch und Co konkret zur CO2-Einsparung beiträgt.
Drei Mal täglich Klimaschutz
Ganz einfach ist Umweltschutz durch eine Ernährungsumstellung aber trotzdem nicht: Eine Wende hin zu mehr pflanzlichen Eiweißträgern, zur Nutzung neuer Rohstoffquellen und zu nachhaltigen Anbaumethoden muss auch von der Politik und Industrie ermöglicht werden. Eine Ernährungsumstellung alleine kann die Umwelt nicht von heute auf morgen entlasten. Dennoch hat jeder Einzelne drei Mal täglich die Möglichkeit, sich aktiv für den Umweltschutz einzusetzen.
Doch ist Veganismus immer ökologischer?
Nein, natürlich nicht immer – aber meistens. Wer von einer Bio-Ernährung mit wenigen Tierprodukten auf eine vegane Ernährung mit Fertigprodukten umsteigt, wird seinen ökologischen Fußabdruck vermutlich verschlechtern. Verwendet man dagegen regionale und frische Pflanzenprodukte, dann kann eine vegane Ernährung eine gute Grundlage für ein nachhaltiges Leben sein.
Das beste Beispiel dafür ist der Verzehr von Soja. Der Mythos, dass der Sojaanbau für die Produktion von Tofu den Regenwald zerstöre, ist längst widerlegt. 75 Prozent des Sojaanbaus wird nämlich für die Futtermittelproduktion der Nutztiere benötigt. Lebensmittel für den Menschen wie Sojadrinks, Sojasauce und Tofu machen laut der Food and Agriculture Organization der UNO (FAO) nur sechs Prozent der weltweiten Soja-Produktion aus. Sojaöl und Soja in Kosmetik machen knapp 20 Prozent aus.