Zusammen mit einem Team von Astronomen plant Harwit nun ein erdumspannendes Observatorium zur direkten Suche nach bewohnbaren Planeten. Eine weite Anordnung von kleineren Teleskopen soll zusammenwirken, um die schwachen Abbilder solcher Welten zu erfassen. „Daran wird ein Spektrometer gekoppelt sein müssen«, so Harwit, „das in der Atmosphäre des Planeten nach Molekülen suchen soll, die als Indikatoren für Leben dienen könnten.“
Im übrigen ist zum direkten Nachweis der so kleinen Erdenzwillinge eine neue Generation von Riesenteleskopen gefragt. Das Keck-Interferometer auf Hawaii sowie die vier zusammengeschalteten 8,2-Meter-Riesen vom Paranal machen den Anfang. Die volle Einsatzfähigkeit dieses Eso-Quartetts wird zwischen 2005 und 2010 erreicht sein, die kombinierte Auflösungskraft erreicht dann das Äquivalent eines 200-Meter-Spiegels.
Und schon liegen Pläne für noch enormere Teleskope vor – für ELTS, also Extremely Large Telescopes. Die Eso arbeitet derzeit am Konzept für einen 100-Meter-Spiegel namens OWL – das Over Whealmingly Large Telescope („Überwältigend Großes Teleskop“) mit der sprichwörtlich alles sehenden Eule als Akronym und Logo. Weitere vergleichbare Projekte für Instrumente im Bereich zwischen 30 und 50 Meter laufen in den Vereinigten Staaten und in Schweden.
All diese gigantischen Fernrohre bieten die besten Voraussetzungen, auch den „Erdartigen“ auf die Schliche zu kommen.
Stand: 27.07.2001