- Menschen können allein durch die Bewegungen erkennen, ob es sich bei einem fremden Menschen um einen Mann oder eine Frau handelt.
- Auch wenn der Mensch einen Punkt fixiert und die Augen dabei nicht bewegt, zittern diese doch ständig mit sehr kleiner Amplitude. Die Abbilder der Helligkeitskanten im Gesichtsfeld ändern dabei ständig ihren Ort auf der Netzhaut und sorgen so für visuelle Bewegung.
- In Experimenten lässt sich die Bewegung von Menschen durch reflektierende Markierungen an markanten Körperteilen erfassen. Stellt man anschließend nur diese Lichtreflexe dar, so kann man nur anhand dieser Signale die Bewegung eines Menschen wiedererkennen.
- In drei Vierteln aller Fälle konnten Testpersonen sogar das Geschlecht der laufenden Punkt-Figuren richtig einschätzen.
- Die Strichfigur sowohl des männlichen als auch des weiblichen Läufers bestätigt altbekannte Prototypen: Der Supermann zeigt den breitbeinigen Gang eines Westernhelden und die Superfrau zeigt einen ausgeprägten Hüftschwung.
- Eine für Männer attraktive Frau macht Schritte, bei denen ihre Füße eng nebeneinander auftreten. Überspitzt man dieses Merkmal, dann erhält man den typischen „cat walk“, mit dem professionelle Models über den Laufsteg schreiten.
- Eine unattraktive Frau ist nicht etwa eine männlich wirkende, sondern eine, die sich angespannt und verkrampft bewegt und dabei wenig vertikale Bewegungskomponenten zeigt.
- Die Forschungsergebnisse eignen sich auch zur Differentialdiagnose neurologischer Krankheiten wie der „Multiplen System Atrophie“ oder von „Morbus Parkinson“, die oft mit Bewegungsstörungen einher gehen. Aber auch die Synthese künstlicher Bewegung in Computersimulationen kann damit verbessert werden.
Stand: 11.06.2004
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