Die Welt wurde in den 50er und 60er Jahren unterteilt in Industrieländer (Erste Welt), ehemalige Ostblockstaaten (Zweite Welt) und Entwicklungsländer (Dritte Welt). Bei den Entwicklungsländer bilden die ärmsten Länder und die Schwellenländer zwei eigene Gruppen.
Uneinig sind sich Entwicklungspolitker über die Merkmale von Entwicklungsländern. Bis heute gibt es keine einheitliche Definition des Begriffes. Als wichtigstes Kennzeichen wird oft das Pro-Kopf-Einkommen herangezogen.
Es gibt eine Vielzahl von Theorien, die versuchen die Armut in der Dritten Welt zu erklären.
In den 50er und 60er Jahren war die Modernisierungstheorie verbreitet. Sie sieht die Ursachen in den Entwicklungsländern selbst und spricht daher von einer nachholenden Entwicklung.
Anfang der 70er Jahre meldeten sich in Lateinamerika mit der Dependenztheorie Vertreter aus den Entwicklungsländern selbst zu Wort. Ihre Theorie erklärt die Ursachen mit einer von außen fehlgeleiteten Entwicklung.
Die Ursachen sind letztlich vielfältig und die Hemmnisse liegen sowohl in den Entwicklungsländern als auch in ihrer internationalen Stellung.
Große Probleme stellen vor allem das hohe Bevölkerungswachstum, die Abhängigkeit der Entwicklungsländer im Welthandel, Korruption und Kriege dar. In den nächsten Jahren wird AIDS zum hemmenden Faktor in vielen Staaten der Dritten Welt, besonders in Afrika.
Mit Hilfe des Tourismus wurde Kenia nach Erlangung seiner Unabhängigkeit 1963 zum Wirtschaftsmotor Ostafrikas. Ein sehr hohes Bevölkerungswachstum hat die Armut unter den Einwohnern jedoch kaum verändert.
Seit 1997 haben Dürren, Unruhen und Korruption Kenias Wirtschaft stark geschwächt. Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit schrumpfte im Jahr 2000 die Wirtschaft.
Seit den 50er Jahren ist Entwicklungshilfe zu einem wichtigen Thema der internationalen Politik geworden.
Die Prinzipien haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt – vom Aufbau durch Industrialisierung, über die Erfüllung der Grundbedürfnisse bis hin zur aktiven Beteiligung der Bevölkerung und Hilfe zur Selbsthilfe.
Zur Finanzierung von Entwicklungsvorhaben leisten alle Industrieländer Entwicklungshilfe. Im Jahr 1970 legten sie fest, langfristig hierfür mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttosozialprodukts an Geldmitteln aufzuwenden. Diesen Betrag erbringen bis heute nur wenige Länder.
In Deutschland werden die staatlichen Mittel durch das 1961 gegründete Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verwaltet. Für die Durchführungvon Projekten sind Organisationen wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) zuständig. Hinzu kommen zahlreiche Nichtregierungsorganisationen.
Ein flächendecken Grundbildung könnte eine Chance für die Zukunft bedeuten, denn ohne Bildung führt kein Weg aus der Armut. Etwa 600 Millionen Menschen über 15 Jahre können weltweit nicht Lesen und Schreiben.
Entscheidend für die ausreichende Ernährung der Bevölkerung ist die Förderung der Kleinbauern. Nachhaltigen Anbautechniken sollen Einkommen und Natur sichern.
Im südlichen Afrika entstehen sogenannte Peace Parks, als grenzübergreifende ökologische Schutzgebiete. Die Kooperation zwischen den Staaten gibt dem krisengebeutelten Kontinent die Hoffnung auf Frieden.
Stand: 06.11.2001
6. November 2001