Farbe, Flecken und Pigmente

Was prägt das Aussehen unserer Haut?

Wie hell oder dunkel unsere Haut erscheint, ob wir Sommersprossen oder eine gleichmäßige Bräune entwickeln und wie viele Leberflecken wir haben, entscheidet sich in unserer Epidermis: Hier, in der Basalschicht der Oberhaut, sitzen zwischen den Hautbildungszellen die Pigmentzellen, die für die Einfärbung der Haut verantwortlich sind.

Mehr Melanin schützt ihre Haut © IMSI MasterClips

Die Melanozyten produzieren winzige Farbstoffpakete, die sie über Zellfortsätze an ihre Nachbarzellen weiterreichen. Je nachdem, welcher der beiden Hautfarbstoffe im Paket enthalten ist, variiert auch die Form und Größe dieser Pakete: Runde und glatte Melanosomen enthalten das häufigere und dominantere Eumelanin, das für braune und schwarze Pigmentierung bei Haut und Haaren sorgt. Phaeomelaninpakete dagegen sind heller rötlich-braun und unregelmäßig geformt. Sie dominieren bei dem hellhäutigen und rothaarigen Menschentyp.

Eine Pigmentzelle kann bis zu 36 Basalzellen mit solchen Melaninpaketen versorgen. Trifft ein Melanosom gerade dann an einer Basalzelle ein, wenn diese sich teilt, wird es in die Tochterzelle eingebaut. Hier sitzt der Farbstoff wie ein Miniatursonnenschirm direkt über dem Zellkern und schirmt ihn so vor der DNA-schädigenden UV-Strahlung ab.

Hautfarbe: Anzahl und Verteilung entscheidend

Egal ob jemand eine blasse, eine braune oder aber eine tiefdunkle Hautfarbe hat, die Anzahl der Pigmentzellen ist bei allen Menschen in etwa gleich. Was sich aber unterscheidet ist die Art und Menge der von ihnen produzierten Farbpakete.

Hellhäutiger Typ: Kleine Melanozyten und verklumptes Melanin © IMSI MasterClips

Bei hellhäutigen Kaukasiern beispielsweise sind die Melanosomen relativ klein und enthalten nur wenig Melanin. Innerhalb der Haut sind sie zudem nicht gleichmäßig verteilt sondern eher klumpenartig. Die Haut der Asiaten produziert etwas größere und dunklere Melanosomen, die sowohl regelmäßig auf die einzelnen Hautzellen verteilt sind, als auch zusätzlich gehäuft in bestimmten Zellgruppen eingelagert werden. Dunkelhäutige Afrikaner haben die größten und am stärksten pigmentieren Melanosomen in der Haut. Bei ihnen trägt fast jede einzelne Hautzelle ein solches Farbpaket in sich.

Flecken in der Haut

Beide erscheinen als braune Pigmentflecke in der Haut, beide gelten je nach gängigem Schönheitsideal als schmückend oder aber als lästige „Fehler“. Doch damit enden auch schon die Gemeinsamkeiten von Sommersprossen und Leberflecken.

Denn Sommersprossen entstehen – ähnlich wie die Sonnenbräune – wenn das UV-Licht der Sonne die Melanozyten der Oberhaut zu einer vermehrten Produktion von Pigmenten anregt. Bei Menschen mit einem sehr hellen Hauttyp kommt es vor, dass die Strahlung nicht alle Melanozyten gleichermaßen aktiviert, sondern nur jeweils einige nahe beieinander stehende. Als Folge dieser geklumpten Melaninproduktion entstehen die typischen hell- oder dunkler braunen Flecken auf Nase, Schultern oder Unterarmen.

Leberfleck © NCI

Leberflecken dagegen haben nichts mit ungleichmäßiger Pigmentproduktion zu tun, wohl aber mit der ungleichmäßigen Verteilung der Pigmentzellen. Oft schon von Geburt an oder im frühen Kindesalter entwickelt, kennzeichnen sie Hautstellen, an denen die Melanozyten besonders dicht in der Basalschicht sitzen. Als Folge erhalten die benachbarten Hautbildungszellen und damit auch die von diesen neu produzierten Hautzellen ständig eine „Überdosis“ Farbe.

Im Laufe des Lebens können die Leberflecken durch hormonelle Veränderungen oder Sonneneinstrahlung deutlicher, größer und dunkler werden – neu gebildet werden sie dadurch allerdings nicht. Auch wenn es oft so scheint, sind hinzukommende Leberflecke nur in sofern neu, als dass die an dieser Stelle schon immer gehäuften Pigmentzellen jetzt verstärkt Pigmente produzieren und dadurch stärker auffallen.

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Stand: 09.07.2004

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Unter die Haut
Barriere im Belagerungszustand

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Die Epidermis und die Entwicklung der Hornhaut

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