Wasserstoff ist das am häufigsten vorkommende Element im Universum, es geht mit fast jedem anderen Element im Periodensystem Verbindungen ein und bildet zusammen mit Sauerstoff die Grundlage allen Lebens. Ein Blick auf das Periodensystem der Elemente zeigt: Wasserstoff reiht sich in der ersten Hauptgruppe mit den Alkalimetallen Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Caesium und Francium ein. Wasserstoff selbst ist unter gewöhnlichen Bedingungen jedoch kein Alkalimetall.

Nur unter großem Druck
Mit genügend Druck könnte Wasserstoff jedoch in einen metallischen Zustand übergehen. In diesem exotischen Metallzustand wäre das Element supraleitend und würde Strom nahezu ohne Widerstand leiten – und das sogar bei Raumtemperatur – so die theoretische Vorhersage. Solchen metallischen Wasserstoff vermuten Planetenforscher im Inneren der großen Gasplaneten Jupiter und Saturn, da sie zum Großteil aus Wasserstoff bestehen und in ihnen ein enormer Druck herrscht.
Zwei Physiker der Princeton University, Eugene Wigner und Hillard Huntington, postulierten bereits im Jahr 1935, dass Wasserstoff bei einem Druck von mehr als 25 Gigapascal in einen metallischen Zustand übergehen müsste. Das war ein in der damaligen Zeit unvorstellbar hoher und experimentell nicht herstellbarer Druck. Der Nachweis metallischen Wasserstoffs schien damit unmöglich. 1971 stellte der russische Nobelpreisträger Witali Ginsburg die „Produktion metallischen Wasserstoffs“ sogar als eines der wichtigsten Probleme der Festkörperphysik vor.

Endlich geschafft?
Im Jahr 1989 sollte es dann so weit sein: Zwei Geophysiker der Carnegie Institution of Washington gaben an, metallischen Wasserstoff bei einem Druck von 250 Gigapascal beobachtet zu haben. Bald darauf behauptete ein Forscherteam der Harvard University Ähnliches. Es stellte sich jedoch heraus, dass die beobachteten Effekte ganz andere Ursachen hatten. Sie waren auf den Verlust von Wasserstoff bei hohem Druck zurückzuführen und auf eine verstärkte Fluoreszenz der Diamanten, die den Wasserstoff zusammenpressen. Metallischer Wasserstoff war hingegen nicht im Spiel.