Wenn das Feuer für eine Region charakteristisch ist, dann für die afrikanische Savanne. Diese Gebiete der Tropen und Subtropen sind die größten Vegetationsflächen, in denen es regelmäßig brennt. Weltweit umfasst die Landschaftszone ungefähr 2,6 Milliarden Hektar, die in einem Intervall von ein bis drei Jahren in Flammen gesetzt werden.
Durch Blitzeinschlag ausgelöste Feuer spielen hier zwar auch eine Rolle, aber im Vergleich zu den anthropogenen Feuern – also denen, die vom Menschen gezielt gelegt werden – eher eine untergeordnete. Dabei werden die Brände als notwendiger Teil des natürlichen Lebenszyklus der afrikanischen Landschaft angesehen. Zahlreiche Savannen entstanden sogar erst durch die Eingriffe des Menschen.
Da abgestorbene Pflanzen in der trockenen Savanne kaum verrotten können, sorgen erst regelmäßige Feuer für eine natürliche Auslese unter der Vegetation, verwandeln trockenes Gras und Gestrüpp in nährstoffreiche Asche und schaffen Platz für neue Pflanzen. Das Gras verbrennt, während die am Boden liegenden Samen und Wurzeln unversehrt bleiben. So werden mit der Zeit feuerempfindliche Pflanzen verdrängt und zurückbleibt nur die widerstandsfähige Vegetation.
Der Einsatz des Feuers als Mittel zur Brandrodung und somit zur Schaffung von freien Flächen zur Land- und Weidewirtschaft, ist in diesen Regionen immer noch weit verbreitet. Im Winter werden die Weiden regelmäßig abgebrannt, damit im Frühjahr saftiges Gras für die Rinder sprießt. Die Feuer dienen somit auch der Wild- und Haustierbewirtschaftung.
Die Intervalle, in denen die Savanne in Flammen gesetzt wird, richten sich dabei nach deren Produktivität. Die westafrikanischen Feuchtsavannen brennen beispielsweise alle ein bis zwei Jahre. In dem Zeitraum hat die Grasschicht ein Auflagegewicht von fünf bis zehn Tonnen pro Hektar gebildet, die in der Trockenzeit verdorrt und abstirbt.
Brandgefahr trotz täglichem Regen
Die zweite Region, die schnell mit Waldbränden in Verbindung gebracht wird, sind die tropischen Regenwälder. Um in der „grünen Lunge“ Flächen für Plantagen und Weidewirtschaft zu gewinnen, wird meistens das Feuer eingesetzt. In extremen Trockenzeiten, die durch das El Nino-Phänomen noch verstärkt werden können, kann es schnell zu unkontrollierten Flächenbränden kommen. 1997 bis 1998 wurden dadurch alleine in Indonesien ungefähr neun Millionen Hektar Regenwald zerstört. Besonders schwer betroffen waren nach monatelangen Bränden Borneo und Sumatra. Die Folgen für Flora, Fauna und die Menschen waren unabsehbar. Teile Indonesiens verschwanden im Rauch – sogar in Singapur herrschte Smog – die Menschen litten an Atemwegserkrankungen und die in den Regenwäldern beheimateten Orang-Utans wurden von den Flammen bedroht.
Die Fläche, die bei Brandrodungen in den Tropen insgesamt verwüstet wird, umfasst eine Milliarde Hektar Land – Deutschland würde 30 Mal hineinpassen.
Weitere so genannte Feuerlandschaften sind Kalifornien, Australien und der Mittelmeerraum. Flächenmäßig sind die mediterranen Bränden allerdings nicht mit denen in den Tropen oder Subtropen zu vergleichen. Aber immerhin brechen auch in Europa jährlich 45.000 Waldbrände aus. Dabei brennt es pro Jahr auf einer Fläche von 600.000 Hektar Land – 60 Prozent davon sind Buschland, 40 Prozent Waldflächen. Lediglich ein Prozent der Brände sind auf Blitzeinschläge zurückzuführen. Hauptverursacher ist hier eindeutig die Fahrlässigkeit des Menschen.
Ein anderer Aspekt weshalb es im Mittelmeerraum verstärkt zu Waldbränden kommt ist, dass schlichtweg mehr „Brennmaterial“ als früher zur Verfügung steht. Nach der Abwanderung vieler Landbewohner in die Städte, verwilderte die Vegetation in den ländlichen Gebieten zusehends. Was früher als Brennmaterial zum Kochen und Heizen diente, liegt nun ungenutzt im Wald und bietet Nahrung für die Feuer in der Natur.
Stand: 26.03.2003