Viele der Indizien, die als Spuren eines Meteoriteneinschlags interpretiert werden, könnten auch Hinweise auf eine ganz andere, sehr viel irdischere Katastrophe sein. Nach Ansicht einiger Paläontologen war nicht ein Impakt, sondern eine Phase gewaltiger Vulkanausbrüche der Auslöser für einige der großen Massenaussterben.
Dekkan-Trapps unter Verdacht
Schon Ende der 1970er Jahre untersuchten Peter Vogt und Dewey McLean die Dekkan-Trapps-Region in Westindien. Hier erstreckt sich noch heute eine teilweise bis zu 150 Meter mächtige Lavaschicht über Zehntausende von Quadratkilometern. Ursprünglich erreichte die Lavadecke sogar eine Dicke von 2,4 Kilometern und bedeckte den halben indischen Subkontinent.
Datierungen zeigen, dass die Ausbrüche der Dekkan-Trapps sich über eine bis mehrere Millionen Jahre hinweg erstreckten. Mindestens 29 verschiedene Lavaströme konnten Geologen anhand der Basaltschichten identifizieren. Sie ereigneten sich in einer Zeitperiode, die ungefähr 65 Millionen Jahre zurückliegt – und damit mit dem Massenaussterben zum Ende der Kreidezeit gut übereinstimmt.
Doch wie passten diese vulkanischen Aktivitäten mit den anderen Befunden in der K-T-Grenzschicht zusammen? Immerhin wies doch die Iridiumanomalie und die Präsenz von geschockten Mineralien eindeutig auf außerirdischen Einfluss hin – oder etwa nicht?