Eine weitere Möglichkeit, Feststoffe zum Carbon-Capture einzusetzen ist die Membranfilterung. Anders als bei festen oder flüssigen Absorbern beruht die Abscheidung des CO2 nicht auf einer selektiven Bindung des CO2, sondern einer selektiven Diffusion: Die Membran ist semipermeabel und lässt CO2 durch, nicht aber andere Gase.

Trennung durch selektive Permeabilität
Der große Vorteil: Anders als bei Absorber-Abscheidungen kann die Membran dauerhaft im Einsatz bleiben, ohne dass ein energieaufwendiger Resorptionsschritt eingeschaltet werden muss. „Verglichen mit anderen konventionellen CO2-Capture-Methoden haben Membranen den Vorteil eines kleineren Footprints und einer vergleichsweise einfachen Installation und Operation“, erklären Shigenori Fujikawa von der Kyushu Universität und seine Kollegen.
Allerdings ist die Membran-Abscheidung nur dann effizient, wenn die Membran ausreichend selektiv und durchlässig für CO2 ist und wenn das CO2-Konzentrationsgefälle zwischen den beiden Seiten der Membran ausreichend groß ist. In der Praxis bedeutet dies bisher häufig, dass der Abgasstrom für eine möglichst vollständige CO2-Abtrennung vor der Membranpassage komprimiert werden muss oder aber eine Pumpe auf der Rückseite für den nötigen Sog sorgen muss. Weltweit arbeiten Forschungsteams aber daran, die Membranen so zu optimieren, dass sie auch ohne aufwändige Begleitanlagen arbeiten.
Optimiert auch fürs Rauchgas
Filtermembranen sind schon länger zur Abtrennung von relativ homogenen Gasen in der chemischen Industrie oder bei der CO2-Abscheidung aus Biogas oder Syngas. Meist handelt es sich dabei um spezielle Polymere, deren Porengröße und chemische Eigenschaften für die selektive Durchlässigkeit für CO2 sorgen. Mehrere Unternehmen haben bereits neuartige Polymermembranen entwickelt, die auch für das CO2-Capture aus Rauchgas geeignet sein sollen.