Mit dem Dekkan-Trapp- und dem sibirischen Trapp-Vulkanismus hat man inzwischen eine zeitliche Übereinstimmung für gleich zwei der großen Massenaussterben der Erdgeschichte mit gewaltigen Vulkanausbrüchen gefunden. Als „Übeltäter“ überführt sind sie damit allerdings noch nicht. Zu dünn sind die Beweise. Doch angenommen, die Vulkane waren die Ursache – was genau wäre dann geschehen?
Temperaturabsturz von vier bis sechs Grad
Um diese Frage zu beantworten, hat Terrence Gerlach vom Sandia National Laboratory die Folgen der Dekkan-Trapps Ausbrüche simuliert. Nach seinen Schätzungen spie die Erde allein zur Hauptausbruchsphase mehr als sechs Millionen Tonnen Schwefel, 30 Billionen Tonnen Kohlendioxid und rund 60 Milliarden Tonnen Chlor und Fluorverbindungen. Asche und Gase verteilten sich bis in die Stratosphäre und ließen die Temperaturen weltweit um vier bis fünf Grad sinken, ein vulkanischer Winter war die Folge.
Die von den unzähligen Vulkanschloten ausgestoßenen Mengen an Schwefel, Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid wurden in der Luft zu Schwefelsäure umgesetzt und fielen als saurer Regen. Das durch den Regen ebenfalls aus der Luft ausgewaschene Chlor reichte vermutlich aus, um in den obersten Wasserschichten von Meeren und Seen alles Leben auszulöschen.
Auch die Ozonschicht litt: Schon der Ausbruch des Krakatau im Jahr 1883 hat durch die von ihm ausgestoßenen 300 Tonnen Salzsäure die irdische Ozonschicht vorübergehend um bis zu acht Prozent dezimiert. Während des Dekkan-Trapps Vulkanismus stiegen jedoch Tausende von Tonnen an Salzsäure in die Atmosphäre auf und zerstörten dort einen Großteil des UV-Schutzfilters der Erde. Sowohl Pflanzen als auch Tiere könnten dadurch erheblich geschädigt worden sein.