Technik

Flexible Solarzellen machen das Leben schöner

Produkte auf Polymerbasis sollen Handys, i-pods und Co mit Energie versorgen

{1r}

Flexible Solarzellen gehören nach Einschätzung des Unternehmen IBM zu den fünf Entwicklungen, die in den kommenden fünf Jahren die Art und Weise wie Menschen arbeiten und leben deutlich verändern könnten. Die „IBM Next Five in Five“ stützen sich auf Marktanalysen, soziale Trends und aktuelle Projekte in den Entwicklungsabteilungen von IBM.

Organische Photovoltaik vor rasanter Entwicklung

Ende des vergangenen Jahres stellte das Unternehmen seine aktuelle Vorausschau vor: Danach wird sich unter anderem die organische Photovoltaik rasant entwickeln. Noch sind Solarzellen groß, teuer und starr. Aber bereits in einigen Jahren könnten biegsame Solarzellen auf Polymerbasis Handys, i-pods und Co mit Energie versorgen.

Effizienz und Langzeitstabilität erhöhen

Solarzellen aus organischen Halbleitern haben zwei entscheidende Vorteile: Sie lassen sich kostengünstig fertigen und sind flexibel. „Derzeit sind jedoch noch grundlegende Forschungsarbeiten notwendig, um die Voraussetzungen für eine Kommerzialisierung organischer Solarzellen zu schaffen“, betont Uli Würfel vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg.

Wissenschaftler des Instituts arbeiten aber daran, die Effizienz und Langzeitstabilität zu erhöhen sowie die Herstellungskosten zu senken. Außerdem forschen sie an der optischen und elektrischen Modellierung der organischen Solarzellen, prüfen die Eignung neuer Materialen und Prozessvarianten mit einer automatisierten Charakterisierungslinie und entwickeln neue Zellarchitekturen.

Organische Solarzellen könnten zum Beispiel Energie für mobile Kleingeräte wie MP3-Player liefern. © Fraunhofer ISE

„ITO-freie“ Solarzelle

In dem Standard-Aufbau wird die organische Solarzelle auf einem Glassubstrat hergestellt, das mit einer transparent leitfähigen Indium-Zinn-Oxid-Schicht (ITO) überzogen ist. Allerdings ist Indium nur begrenzt verfügbar und deshalb teuer. ISE-Forscher haben daher eine „ITO-freie“ Solarzelle entwickelt. Dabei wird die ITO-Elektrode durch eine transparente polymere Elektrode in Kombination mit strukturierten Metallelektroden ersetzt.

„Erste potenzielle Anwendungen organischer Solarzellen sehen wir in der Energieversorgung mobiler Kleingeräte. Weitere mögliche Anwendungen sind die Versorgung energieautarker Mikrosysteme und Sensornetzwerke und die Integration in einfache elektronische Schaltungen basierend auf organischen Halbleiterbauelementen“, schätzt Würfel ein.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. weiter

Birgit Niesing / Fraunhofer-Magazin „weiter.vorn“
Stand: 21.08.2009

Keine Meldungen mehr verpassen – mit unserem wöchentlichen Newsletter.
Teilen:

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Smarte Kunststoffe und flexible Chips
Polytronik auf dem Vormarsch

Nie mehr Venen-Thrombosen?
Kunststoffe als Grundlage für Lab-on-Chip-System

Vielseitige Polymere
Kunststoffe in der modernen Mikroelektronik

Bahnbrechende Kombination
Verbindung von Polymer- und klassischer Elektronik ermöglicht neue Anwendungen

Flexible Batterien und „E-Reader“
Gedruckte Elektronik vor dem Sprung aus den Laboren

Flexible Solarzellen machen das Leben schöner
Produkte auf Polymerbasis sollen Handys, i-pods und Co mit Energie versorgen

Schöne neue Welt
Polytronik ist im Kommen

Diaschauen zum Thema

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema