Dass die artenreiche Gattung der Schleimpilze schon solange diese Erde besiedelt, liegt auch an ihrem ausgeprägten Anpassungsvermögen. Ob bei der Suche nach Nahrung oder dem Meistern von schlechten Umweltbedingungen – der Schleimpilz hat viele Wege, sich anzupassen.

Allein oder gemeinsam?
Ein amöboider Schleimpilz kriecht mit einer Geschwindigkeit von circa einem Millimeter pro Stunde durch den Wald und kommt bei seiner Nahrungssuche normalerweise gut zurecht. Doch wenn das Waldbuffet mal weniger hergibt, kann es auch für den Einzeller brenzlig werden. Um nicht zu verhungern, verbindet er sich daher mit anderen Schleimpilzen zu einem mehrzelligen Pseudoplasmodium. Zwar muss mit diesem Zusammenschluss ein größerer Organismus versorgt werden, aber die Nahrungssuche gestaltet sich im Mehrzeller-Team weitaus erfolgreicher.
Denn der Schleimpilz kann nun größere Flächen erschließen und so besser nach Nährstoffquellen suchen. Weiterhin können sich einzelne Zellen nun auf verschiedene Aufgaben konzentrieren und so den großen Organismus effizienter koordinieren. Indem der Organismus in diesem Zustand der Mehrzelligkeit zum Fruchtkörper wird und Sporen ausbildet, kann er seine Überlebenschancen noch weiter steigern. Denn die Verbreitung über Sporen ermöglicht es den Schleimpilzen langanhaltende Nahrungsknappheit noch besser zu überstehen oder neue Lebensräume zu erschließen.
Schleimpilz auf der Jagd
Der Schleimpilz ist ein Meister im Erschließen neuer Nahrungsquellen. Doch woher weiß dieser Organismus ohne Augen und ohne Nase, in welche Richtung er sich orientieren muss, um zu Nährstoffen zu gelangen? Dies macht er ganz geschickt, indem er verzweigte Netzwerke aus Zellen in mehrere Richtungen ausstreckt, wie eine Art Fühler.