Auch wenn erste Kleinflugzeuge schon rein elektrisch fliegen – für größere Maschinen setzen Luftfahrtunternehmen erst einmal auf Hybride. Wie schon bei Hybrid-Autos werden diese Flugzeuge sowohl konventionelle Motoren und Treibstoffe nutzen als auch Elektroantriebe. Airbus, aber auch Konkurrent Boeing und verschiedene Startups arbeiten bereits an solchen Hybrid-Flugzeugen.

Der große Vorteil: Die Kombination von konventionellem Jetantrieb und Elektromotoren verleiht den Flugzeugen eine größere Reichweite. Gleichzeitig sparen die zuschaltbare Elektromotoren Sprit und senken die Emissionen so beträchtlich. Weil der E-Antrieb vor allem bei Start und Landung zum Einsatz kommt, wäre ein Hybrid-Flugzeug außerdem erheblich leiser – für lärmgeplagte Flughafen-Anwohner eine große Entlastung.
E-Fan X: Drei Gasturbinen und ein Elektromotor
Und noch ein Plus gibt es bei den Hybrid-Fliegern: Der Einstieg in den Elektroantrieb kann nach und nach erfolgen – quasi schleichend. So wollen Airbus, Rolls-Royce und Siemens im ersten Schritt eine BAe146-Verkehrsmaschine mit rund 100 Sitzen auf Hybrid umrüsten. Bei diesem E-Fan X soll zunächst eine der vier Gasstrahlturbinen durch einen zwei Megawatt starken Elektromotor ersetzt werden. „Es wäre das erste Mal, das ein so leistungsstarker E-Motor ein Flugzeug mit antreibt“, sagt Frank Anton von Siemens eAircraft.
Den Strom für den Elektroantrieb liefern beim E-Fan X vor allem die restlichen Triebwerke: Sie treiben im Reiseflug einen Generator an, der den Strom für die Elektroturbine erzeugt. Zusätzlich lädt dieser Generator Lithium-Ionen-Akkus auf, die im Steigflug zusätzliche Energie liefern. Erste Tests mit dem E-Fan X sind für 2020 geplant. Bewährt sich das Konzept, wollen die Unternehmen ein Hybridflugzeug mit zwei Elektromotoren konstruieren. „In unseren Augen ist der hybrid-elektrische Antrieb eine überzeugende Technologie für die Zukunft der Luftfahrt“, betont Paul Eremenko von Airbus.