Eines der interessantesten Projekte, das momentan untersucht wird, ist das Deep Field Infrared Observatory, das in der Nähe des lunaren Südpols errichtet werden soll. Für dieses Teleskop gibt es mehrere technische Ansätze, die sich hauptsächlich in der Größe des Hauptspiegels unterscheiden. Allen ist gemein: Der Spiegel ist flüssig.
{1l}
Dem Durchmesser eines solchen Spiegels sind dabei auf dem Mond viel weniger Grenzen gesetzt als auf der Erde. Es werden Durchmesser untersucht, die zwischen 20 und 100 Metern liegen. Schon bei nur 20 Metern wäre das Auflösungsvermögen dreimal höher als mit dem JWST. Das Deep Field Infrared Observatory ist, der Name sagt es schon, für eine ganz besondere Aufgabe vorgesehen. Es wird da ansetzen, wo Hubble mit seiner Ultra Deep Field Survey aufgehört hat.
Blick aus dem Krater zum Zenit
An den Polen des Mondes sieht das in den Zenit blickende Teleskop ständig dasselbe extragalaktische Feld. Das Deep Field Infrared Observatory würde sich die lunare Topographie zunutze machen und – ähnlich wie das berühmte Radioteleskop von Arecibo – auf dem Rücken in einem Krater liegend den Blick in den Himmel richten. Man könnte die Auflösung sogar noch einmal erhöhen, wenn man mehrere Teleskope auf den gleichen Fleck des Himmels richtet, indem man also auch hier die Technik der Interferometrie zuhilfe nimmt.