Das Carbfix-Projekt auf Island hat demonstriert, dass die Bindung von Kohlendioxid durch Umwandlung in Carbonatgestein prinzipiell funktioniert. Das weckt die Frage, wo es noch geeignete Standorte für diese In-Situ-Mineralisierung gibt und welche Varianten dieses Prinzips denkbar sind. Auch dazu gab und gibt es erste Projekte.

Es geht auch mit verflüssigtem CO2
Eines der größeren Pilotprojekte dazu fand bereits 2013 im US-Bundesstaat Washington statt. Dort liegen im Untergrund die kilometerdicken Columbia-Flutbasalte, die durch die urzeitlichen Eruptionen einer vulkanischen Großprovinz entstanden sind. Dabei brannte sich vor rund 16,5 Millionen Jahren das glutheiße Magma eines vulkanischen Hotspots durch die Erdkruste und schoss durch unzählige Spalten aus dem Boden. Dies hinterließ Basaltschichten mit teilweise hoher Porosität.
Im Rahmen des Wallula-Basalt-Projekts testeten Forschende des Pacific Northwest National Laboratory (PNNL) die Injektion von 1.000 Tonnen reinem, unter Hochdruck verflüssigtem CO2 in zwei 800 bis 900 Meter tiefliegende Schichten dieser Columbia-Flutbasalte. Anders als bei der Einleitung von CO2-reichem Wasser wird bei diesem Verfahren kaum Wasser benötigt. Dafür muss sich das eingeleitete Kohlendioxid möglichst schnell im Porenwasser des Untergrunds lösen, bevor die chemischen Reaktionen der Mineralisierung einsetzen können.
Dennoch zeigten Analysen, dass auch bei dieser CCS-Methode ein Großteil des eingeleiteten Kohlendioxids relativ schnell im Gestein gebunden und zu Carbonaten umgewandelt worden war. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass rund 60 Prozent des injizierten CO2 innerhalb von zwei Jahren durch Mineralisierung fixiert wurden“, berichten Signe White vom PNNL und ihre Kollegen. In Bohrkernen waren deutlich weißliche Carbonat-Einlagerungen erkennbar, die es dort vorher nicht gab. Da es in vielen Regionen der Erde urzeitliche Flutbasalte gibt, unter anderem in Sibirien, Indien, Afrika oder Nordamerika, könnte auch dort eine solche CO2-Mineralisierung durchgeführt werden.