Die im Weltklimabericht aufgeführte Liste der kommenden Klimafolgen und Risiken ist keine sehr erbauliche Lektüre. Schnell wird klar: Egal wo man lebt, irgendeine Auswirkung der Erwärmung trifft einen doch.
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Negative Folgen sowohl an der Küste wie auch im Inland
Lebt man in einem der großen Ballungsräume an der Küste der Kontinente, dann drohen Überschwemmungen, schwere Gesundheitsfolgen durch Seuchen und ein Zusammenbruch der Infrastruktur. Sind es keine Stürme und Wassermassen, dann droht erhöhte Sterblichkeit durch Hitzewellen. „Das klimabedingte Risiko für solche Extremereignisse wie Hitzewellen, Starkregen und Überflutung sind bereits jetzt gemäßigt hoch“, heißt es im Bericht. Schon mit einem Grad zusätzlicher Erwärmung soll sich dies weiter erhöhen.
Für Menschen in ländlichen Gebieten und weiter im Inland prognostizieren die Forscher Ernteeinbußen entweder ebenfalls durch zu viel Wasser oder aber durch viel zu wenig. Der Verlust der Lebensgrundlage und des Einkommens wegen mangelnder Erträge und Trinkwassermangel drohe vor allem in semi-ariden Gebieten. In anderen Regionen werden häufigere Überschwemmungen zu verunreinigtem Trinkwasser, zu vermehrten Gesundheitsproblemen und zerstörten Existenzen führen.
Für die Auswirkungen auf die Natur wird es entscheidend auf den Grad der Erwärmung ankommen: Bleibt sie zwischen einem und zwei Grad, dann bleibt das Risiko für einen globalen Verlust der Biodiversität gemäßigt. Steigt die Erwärmung aber über drei Grad, dann ist mit starkem Schwinden der Artenvielfalt zu rechnen und auch Störungen ganzer Ökosysteme. Wichtige Leistungen der Natur für uns könnten dann flach fallen, so die IPCC-Forscher.
Mehr Konflikte und Kriege
Als Folge negativer Klimafolgen werden auch immer mehr Menschen ihre Heimat verlassen und woanders nach einer Chance suchen. Wie schon in den vergangenen Klimaberichten sagt das IPCC auch jetzt erneut eine Zunahme der Klimaflüchtlinge noch im Laufe unseres Jahrhunderts voraus. „Gleichzeitig prognostizieren sie auch eine Zunahme der Konflikte.“ Der Klimawandel kann indirekt auch das Risiko für gewaltsame Konflikte in Form von Bürgerkriegen und Gewalt in der Gesellschaft erhöhen“, so die Forscher. Denn die Erwärmung verstärke die bekannten Treiber solcher Konflikte wie Armut und wirtschaftliche Umbrüche.
Sogar die nationale Sicherheit und territoriale Integrität einiger kleinerer Staaten könnte gefährdet sein, so der Bericht. Denn zum einen könnten Meeresspiegelveränderungen ihnen so viel Fläche rauben, dass ihre kritischen Infrastrukturen geschwächt sind. Zum anderen könnte zunehmende Rivalität um Ressourcen wie beispielsweise Fischbestände oder Wasserreserven, zu Konflikten und sogar Kriegen führen. „Aber robuste nationale und zwischenstaatliche Institutionen können die Kooperation fördern und viele solcher Rivalität schlichten“, so die Forscher.
Nadja Podbregar
Stand: 01.04.2014