Geologie/physische Geographie

Forschungsstätte, Kühlschrank und Schmugglernest

Wie Menschen die Höhlen nutzen

Höhlen haben immer schon die Phantasie der Menschen angeregt und den Entdeckergeist beflügelt. Die Nutzung von Menschen durch Höhlen zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Geschichte, sei es als Wohnraum, Versteck oder einfach nur als Erkundungsstätte. Obwohl sie schon so lange existieren, lernen wir immer noch von und über Höhlen.

Rampe für den Guanoabbau © Bill Elliott, Biospeleology

Sie dienen als wertvolle Quelle für Informationen, sowohl über die geologische als auch die historische Vergangenheit. In Höhlen gefundene Fossilien liefern Paläontologen wichtige Hinweise für die biologischen Kapitel der Erdgeschichte. Meerestiere und -pflanzen, die dort lebten, wo sich Kalksedimente ablagerten, wurden in das Grundgestein eingeschlossen und werden heute ebenfalls als Fossilien in Höhlen gefunden. Auch erdgeschichtlich jüngere Tiere wie Mammut, Säbelzahntiger und andere, die in Höhlen lebten oder in Senken eingeschlossen wurden, werden heutzutage in Kavernen oder Höhleneingängen entdeckt.

Überreste vergangener menschlicher Zivilisationen werden heute in Form von Höhlenartefakten gefunden. Die Spanne reicht von den Höhlenmalereien und Tonwaren antiker Völker bis hin zu moderneren Überresten in Salpeterminen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg. Durch die trockene, konstant gleichtemperierte Atmosphäre in den Höhlen sind all diese Zeugen der Vergangenheit bis heute wohl erhalten. Primitive Werkzeuge, Kleidung, Kunstgegenstände und Skelette liefern uns Hinweise zu unserer eigenen Vergangenheit. Auch wissen wir, dass die frühen Menschen Höhlen als Wohnräume nutzten.

Höhlen wurden oft auch aus praktischen Gründen benutzt. In vergangenen Jahrhunderten nutzten die Menschen sie beispielsweise, um Lebensmittel zu lagern oder Pilze zu züchten. Auch stellte sich heraus, dass die Dunkelheit und konstanten Temperaturen ideale Bedingungen für Reifungsvorgänge wie zum Beispiel bei der Käseherstellung bieten. Außerdem dienten Höhlen immer schon als Verstecke für Verbrecher, Schmuggler und anderes „Gesindel“. Sogar der Fledermaus-Guano wurde in den späten vierziger Jahren abgebaut und als Kunstdünger benutzt.

Heute begreifen wir, welchen Wert Höhlen darüber hinaus haben. Wissenschaftler untersuchen die natürlichen Ressourcen in Höhlen und Karstgebieten. Die Untersuchungen reichen vom Studium der Höhlenbewohner bis hin zur Entstehungsgeschichte der Höhlen. Hydrologen durchleuchten die Zusammenhänge zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser in Höhlengebieten und bekommen so ein besseres Verständnis von den natürlichen Vorgängen, die auch für unser tägliches Leben eine Bedeutung haben. Diese Erkenntnisse können dann genutzt werden, um diese wertvollen natürlichen Ressourcen für kommende Generationen zu bewahren.

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Stand: 05.08.2005

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Höhlen
Geheimnisvolle Welt unter der Erde

Höhle ist nicht gleich Höhle
Die verschiedenen Arten von Kavernen

Steter Tropfen höhlt den Stein...
Kalksteinhöhlen und ihre Entstehung

Wo gibt es Höhlen?
Karstgebiete bieten ideale Voraussetzungen für Höhlen

Rekorde aus der Unterwelt
Die längsten und tiefsten Höhlen

Grazile Formationen aus Kalk
Tropfsteine brauchen Tausende von Jahren

Von Popcorn, Perlen und Blumen
Die bizarre Welt der Höhlenformationen

Land und Wasser, Licht und Schatten
Höhlenhabitate und ihre Bewohner

Farblos und blind
Tiere, die unter Tage leben

Menschlicher Fisch aus dem Karst
Der Grottenolm

Forschungsstätte, Kühlschrank und Schmugglernest
Wie Menschen die Höhlen nutzen

Prähistorische Kunst in der Höhle
Die Grotte von Lascaux

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Kalk - Über eine ungewöhnliche Allianz aus Wasser und Stein