Ausgerechnet eine missglückte und tragisch endende Expedition sorgt schließlich dafür, dass die Arktiserforschung immer schneller voranschreitet: Im Mai 1845 ist der 59-jährige John Franklin mit seinen Schiffen Erebus und Terror von England aus aufgebrochen, um nach der Nordwestpassage zu suchen. Letztmalig gesichtet werden die Schiffe wenige Monate später in der Baffinbai von einem Walfänger. Danach verliert sich ihre Spur.
Verschollen
Nachdem Franklin auch 1848 noch immer nicht wieder aufgetaucht ist, werden von seiner Frau Jane, der britischen Regierung und anderen Freunden und Bekannten insgesamt 40 Suchexpeditionen ausgerüstet, die den Verschollenen finden sollen. Zu Lande und zu Wasser, von der Beringstraße aus und auf dem westlichen Weg entlang der kanadischen Küsten – überall fahnden die Retter nach Überleben der Franklin-Expedition. Zunächst ohne Erfolg. Erst der Brite John Rae stößt schließlich bei den Inuit auf der Boothia-Halbinsel auf Gegenstände, die zum Eigentum von Franklins-Männern gehören. Die Einheimischen berichten ihm zudem von einer Gruppe völlig erschöpfter Engländer, denen sie vor Jahren zufällig begegnet waren.
Als Rae mit diesen Hinweisen 1854 nach England zu Franklins Frau Jane kommt, gibt sie sofort Francis McClintock den Auftrag, von Boothia Island aus die Spuren der Franklin-Expedition weiter zu verfolgen. McClintock findet während seiner Reise von 1857 bis 1859 ganz in der Nähe von Boothia auf King William Island schließlich Gräber und schriftliche Aufzeichnungen, die Franklins Tod am 11. Juni 1847 belegen.
Die Suche war nicht umsonst
Die zahlreichen anderen Suchtrupps jedoch haben zwar weder Franklin noch seine Männer gefunden, dafür haben sie Erkenntnisse und Aufzeichnungen von ihren Reisen in die arktischen Gefilde mitgebracht, die das Wissen über den Hohen Norden erheblich erweiterten.