Damit Korallen sich richtig wohlfühlen, prachtvoll wachsen und somit optimale Lebensbedingungen haben, muss eine Reihe von Punkten erfüllt werden: Vor allem bei der Wassertemperatur sind die Korallenpolypen ziemlich empfindlich – zwischen 21°C und 30°C muss das Wasser warm sein, optimal wären 25°C. Zudem brauchen sie eine stabile Salzkonzentration zwischen 2,7 und 3,8 Prozent.
Hinzu kommt auch noch, dass Korallen nur in flachem, klaren und lichtdurchfluteten Wasser wachsen können. Sie sind dabei auf Wassertiefen bis 20 Meter beschränkt, in sehr klarem Wasser können es auch mal 40 Meter werden. Doch noch tiefer gelangt das für die Algen, mit denen die Korallenpolypen eine Symbiose eingegangen sind, lebensnotwendige Licht nicht. In größeren Tiefen und planktonreichen Gewässern wachsen und existieren deshalb keine riffbildenden Korallen. Am üppigsten ist das Korallenwachstum in einer Wassertiefe zwischen vier und zehn Metern.
Meeresabschnitte mit geringer Sedimentation werden ebenfalls von den Korallen bevorzugt. Da Korallen festsitzende Organismen sind, können sie nicht „weglaufen“ wenn sie von Sand zugeschüttet werden. Die winzigen Polypen müssten in dem Fall ersticken, und das Riff absterben.
Diese Ansprüche der Korallen an ihre Umwelt haben sich seit Millionen von Jahren nicht geändert. Aber durch die starke Veränderung von Lage und Tiefe der Meere, hat sich das Vorkommen von Korallenriffen verschoben. Ihre horizontale Verbreitung wird dabei in erster Linie von Wassertemperatur und Sedimentation bestimmt, während das Licht eher die vertikale Ausdehnung beeinflusst.
Die enge Toleranzbreite der Korallen erklärt, warum weltweit nur ungefähr 0,2 Prozent der Meere von Korallenriffen eingenommen werden. Fast alle diese Riffe befinden sich zwischen 30 Grad nördlicher und 30 Grad südlicher Breite und sind damit charakteristisch für die tropischen Meere. Doch auch in diesen Zonen sind Unterschiede festzustellen. So sind Korallenriffe selten an den Westküsten der Kontinente zu finden, da hier die warmen Meeresströmungen fehlen.
Stand: 26.10.2001