Böden sind mit ihren Eigenschaften und Funktionen für die Natur und uns Menschen sehr bedeutsam: Sie sind nicht nur der Lebensraum zahlreicher Organismen und liefern Roh- und Nährstoffe, sondern filtern auch Wasser, binden Schadstoffe, ermöglichen die Artenvielfalt und sind unter anderem Grundlage für fast alle unsere Nahrungsmittel. Dennoch ist unser Umgang mit ihnen alles andere als schonend.
Von wegen „Viel hilft viel“

Schon seit Jahrtausenden versucht der Mensch, die Fruchtbarkeit der Böden zu verbessern, um mehr Erträge auf Ackerflächen zu erzielen. Als größte Errungenschaft galt lange Zeit der Kunstdünger, der dem Boden rasch und umfassend fehlende Nährstoffe liefert. Außerdem nahm man lange an, dass besonders viel Dünger sowie von Pestiziden und Gülle auch die Erträge entsprechend in die Höhe treibt.
Das Problem: Alle Stickstoff- und Phosphat- Anteile des Düngers, die die Pflanzen auf dem Acker nicht aufnehmen, und auch der Schwefel aus den Pestiziden reichern sich im Boden an, versauern ihn und schädigen die Bodenlebewesen. Auch Antibiotika aus Gülle konnte schon in Böden nachgewiesen werden. Schadstoffe und überschüssige Nährstoffe werden zudem in Seen und Flüsse gespült und verunreinigen diese Lebensräume sowie das Grundwasser. So können die Stoffe schließlich auch bei uns Menschen landen.
Den Boden schlecht behandelt
Neben dem Problem der Überdüngung hat auch die Bodennutzung und -bearbeitung in den letzten Jahrzehnten zugenommen: Fruchtbare Erde wird häufiger und meist das ganze Jahr hindurch für die Landwirtschaft genutzt, oft mit großen Maschinen bearbeitet und mit Monokulturen bepflanzt.