Die Lebenswelt der Tiefen Biosphäre gibt es wahrscheinlich schon seit der Zeit der Dinosaurier. Datierungen deuten daraufhin, dass einige der Mikrobenkolonien schon seit mehr als 80, vielleicht sogar seit 160 Millionen Jahren im Untergrund festsitzen – und dies im wahrsten Sinne des Wortes.

Eingesperrt im Untergrund
Tullis Onstott von der Princeton University stellte bei Vermessungen der Porengröße in Bohrkernen fest, dass die Bakterien in ihren winzigen Spalten und Hohlräumen zwischen den Gesteinspartikeln buchstäblich eingemauert sind: Die Poren um die Kolonien herum sind nur ein Zehntel so breit wie die Bakterienzellen…
Aber wenn sie nicht herauskönnen, wie kamen sie dann überhaupt dorthin? Alle bisherigen Untersuchungen weisen daraufhin, dass die unterirdischen Gesteinsbewohner schon in der Kreidezeit, vielleicht sogar noch früher im Untergrund präsent waren. Möglicherweise sind oberirdische Kolonien besonders anpassungsfähiger Mikroben durch Zufall verschüttet oder über das Grundwasser in die Tiefe gespült worden und sitzen seither dort fest.
Für diese Theorie spricht die Tatsache, dass die meisten der bisher identifizierten Mikroorganismen physiologisch den Lebensformen der Oberfläche ähneln, vielleicht sogar mit ihnen verwandt sind.