Der Erreger der Geflügelpest H5N1 vermehrt sich in den erkrankten Tieren in allen Organen, auch im Legeapparat und im Darm. Mit allen Sekreten und Exkreten scheiden die Hühner oder Puten den Virus aus, besonders hoch ist die Konzentration im Kot.
Wie jedoch kann man an Vogelgrippe erkrankte Hühner von den anderen unterscheiden? Durchfall oder Legeunlust sind nach Informationen der WHO häufig erste Anzeichen für eine Infektion. „Kranke Hühner legen entweder keine Eier mehr oder nur noch deformierte Ei-ähnliche Gebilde mit weicher oder fehlender Kalkschale“, sagen dazu auch die Wissenschaftler des FLI.
Ist der Virus erst einmal eingeschleppt, dann gibt es meist keine Rettung mehr für den jeweiligen Bestand auf der Geflügelfarm. Innerhalb von 24 Stunden nachdem die ersten Symptome bei den Tieren aufgetreten sind, beginnt das große Hühnersterben. Am Ende fallen dem Virus bis zu 100 Prozent aller Tiere zum Opfer.
Mit Husten und Fieber fängt alles an
Meist jedoch sind Tierviren artspezifisch und damit unschädlich für den Menschen. Aber H5N1 ist anders. Der Virus kann auch beim Homo Sapiens schwere Grippesymptome hervorrufen.
Wie jedoch kommt es zur Übertragung des Erregers auf den Menschen? Auch auf diese Frage wissen die Forscher mittlerweile eine Antwort. Die Untersuchungen zum Ansteckungsweg bei mit Geflügelpestvirus infizierten Menschen in Hongkong im Jahr 1997 und seit Ende 2003 in Südostasien haben gezeigt, dass sich alle betroffenen Personen direkt an krankem Geflügel angesteckt haben. „Vermutlich ist die Virusübertragung durch direkten Kontakt mit Sekreten beziehungsweise Tröpfcheninfektion oder virushaltigem Stallstaub über das Auge oder über den Atmungsapparat erfolgt“, so das FLI.
Der Ablauf einer Infektion mit dem Virus H5N1 läuft beim Menschen immer nach einem ähnlichen Muster ab. Erste Symptome sind Husten, Fieber und Schwindel. Im nächsten Stadium kommen schwere Atembeschwerden, eine schnelle Verschlechterung des Allgemeinzustands oder Lungenentzündungen hinzu. Am Ende der Kette steht laut den Statistiken der WHO in mehr als 50 Prozent aller Fälle der Tod.
Stand: 28.10.2005