Im Dezember 1604 beobachtet Galilei einen „neuen Stern“, eine Supernova, die in der Konstellation Schlangenträger aufflammt. Im Jahr 1609 hört er von einem Instrument, das vergrößert und das angeblich holländische Brillenmacher konstruiert haben. Sogleich baut er es nach und eröffnet damit ein neues Fenster zum All. Galilei publiziert den Sidereus Nuncius. Er wird als „Kolumbus des Himmels“ gefeiert und zum Hofphilosophen der Medici in Florenz ernannt.
Die den Jupiter umkreisenden Monde bestärken Galilei in der Annahme des kopernikanischen Weltbilds, wonach nicht die Erde im Mittelpunkt des Universums steht, sondern die Sonne. Und auf dieser beobachtet er auch noch Flecken – was dem Dogma der „sol immaculata“ – der unbefleckten Sonne – widerspricht und im Gegensatz zur theologischen Lehrmeinung steht.
Sonne im Mittelpunkt
Zunächst aber ist Galileis Verhältnis zur Kirche entspannt. Er hat persönlichen Kontakt mit Kardinal Maffeo Barberini, dem späteren Papst Urban VIII. und wird auf dessen Veranlassung hin in die Gelehrtenvereinigung Accademia dei Lincei aufgenommen. Doch Galilei tritt immer offener für das kopernikanische Weltbild ein. Damit bringt er sich in eine heikle Lage.
Jetzt tritt die Inquisition auf den Plan. Der Kardinal-Inquisitor in Rom, Roberto Bellarmino, „ermahnt“ Galilei, die kopernikanische Theorie in Zukunft nicht mehr als Tatsache zu vertreten. Noch aber bleibt Galilei von der Kirche ungeschoren. Im Jahr 1621 wird er zum Konsul der Florentiner Akademie gewählt.