Auch wenn es uns kaum auffällt, fast alle Informationen, mit denen wir im Alltag umgehen, haben einen räumlicher Bezug – sowohl im tatsächlichen, als auch im übertragenen Sinne. Dies gilt nicht nur für den schnellsten Weg zur Arbeit, den letzten Wetterbericht oder die Lage der Buchstaben auf unserer Computertastatur, sondern auch für Informationen zu Eigenschaften oder sogar zeitlichen Abfolgen eines Prozesses oder Objektes.
Auch in vielen Bereichen der Wirtschaft geht heute kaum mehr etwas ohne geographische Daten: Ob es um den Standort eines neuen Einkaufszentrums, die Planung eines Vertriebsnetzwerks, die Erschließung von Ressourcen oder die Organisation von Notfallmaßnahmen geht – ohne Informationen und Analysen der räumlichen Gegebenheiten kommt kaum noch ein Unternehmen oder eine Behörde aus. Oft müssen dabei jedoch so viele Faktoren berücksichtigt werden, dass die Entscheidenden die komplexe Datenlage kaum mehr überblicken können.
Hier schlägt die Stunde der Geoinformationssysteme (GIS). Ein GIS kann helfen, Ordnung in das Datenwirrwarr bringen, indem es abstrakte Daten in ein visuelles Bild, in eine Ergebniskarte, „übersetzt“. Es übernimmt damit jedoch nicht nur die Funktion eines „Computerkartographen“, sondern ist gleichzeitig auch eine Datenbank, die Analysen, Verrechnungen und statistischen Auswertungen ausführt und so die komplexen Beziehungen der Daten zueinander berücksichtigen kann.
Im Idealfall präsentiert das GIS nach Eingabe aller Daten und der entsprechenden Berechnung eine Karte, in der beispielsweise auf einen Blick erkennbar ist, auf welchen Standort die gewünschte Merkmalskombination zutrifft. Damit bildet es eine wertvolle, in vielen Bereichen inzwischen fast schon unverzichtbare Entscheidungshilfe.
Stand: 19.03.2003