Schimmelpilze lauern besonders in feuchten Umgebungen wie Kellern und Kühlschränken, aber auch in vermeintlich unwirtlichen Orten wie in Abflussrohren von Waschbecken. Besonders häufig kennt man sie von verschimmelten Lebensmitteln, wo die Pilze reichlich Nährstoffe finden und regelrecht „aufblühen“. Doch selbst auf nährstoffarmen Lebensmitteln wie Meersalz und Olivenöl halten sich Verunreinigungen mit Schimmelpilzen hartnäckig.
Im Gegensatz zu den Großpilzen, die meist mit Fruchtkörpern mit Hut und Stiel auftreten, gehören die Schimmelpilze nicht zu den Giftpilzen im klassischen Sinne. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie unbedenklich wären. Im Gegenteil: Mit ihren Sporen und Pilzgiften, die wir über die Luft einatmen, können auch zahlreiche Schimmelpilze unsere Gesundheit schädigen. Bei einer starken Schimmelbelastung in der Wohnung können sie zum Beispiel Allergien und Atemwegserkrankungen wie Asthma auslösen oder verschlimmern.

Giftproduktion im Dunkeln
Die Giftstoffe der Schimmelpilze aus den Gruppen der Aflatoxine und Ochratoxine können beim Menschen auch zu Durchfall und Erbrechen führen, das Immunsystem stören, Nieren und Leber schädigen sowie die Entstehung von Krebs begünstigen. Beispielsweise produziert der im Erdboden und auf Lebensmitteln lebende Schimmelpilz Aspergillus nidulans das Mykotoxin Sterigmatocystin, das mit den krebserregenden Aflatoxinen verwandt ist.
Allerdings stellt er den Wirkstoff vorwiegend im Dunkeln her. Eine mögliche Strategie, um sich vor dem Schimmelpilz und seinem Gift zu schützen, ist daher, belastete Flächen und Lebensmittel mit Licht bestimmter Wellenlängen zu bestrahlen. Das gilt auch für weitere Schimmelpilze, etwa Pilze der Gattung Penicillium, die Ochratoxin herstellen. „Wenn es uns gelingt, die innere Uhr der Schimmelpilze mit Licht aus dem Takt zu bringen, dann können wir die Toxinbildung stoppen,“ erklärt Rolf Geisen vom Max Rubner-Institut in Karlsruhe.