Nicht nur die Küstenländer sind durch den bereits begonnenen Klimawandel massiv bedroht. Auch Gebirgsregionen sind stark betroffen und werden dadurch immer mehr zum Gefahrenraum für den Menschen. Forscher prophezeien, dass in den Gebirgen Extremereignisse wie Massenbewegungen, Überschwemmungen und Lawinen in den nächsten Jahrzehnten dramatisch ansteigen werden.
Die steilen Hänge, die lückenhafte oder fehlende Vegetation und die für Gebirge charakteristischen hohen Niederschläge lassen hier natürliche Prozesse mit großer Intensität und Zerstörungskraft ablaufen. Störungen dieses Systems – wie Klimaänderungen – wirken sich daher umso verheerender aus. Dabei fungieren Gebirge gerade aufgrund ihrer Empfindlichkeit als Indikator des globalen Klimasystems und als Archive vergangener Klimazustände. Viele grundlegende Theorien zum globalen Klimawandel sind an Gebirgsräumen entwickelt und überprüft worden.
In den letzten 150 Jahren hat die Jahresmitteltemperatur weltweit um etwa 0,6 Grad Celsius zugenommen. Das hört sich zunächst gar nicht so dramatisch an. Bedenkt man jedoch, dass nur vier Grad Temperaturunterschied zwischen einer Warm- und Eiszeit liegen, bekommt diese Zahl eine andere Dimension. Prognosen zufolge soll die globale Temperatur bis 2100 um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius weiter ansteigen. Die Welt wird jedoch nicht nur wärmer.
Modelle zeigen, dass sich die gesamte planetarische Zirkulation – verantwortlich für das Entstehen von Tief- und Hochdruckgebieten – ändert. Klimazonen verschieben sich, das Wettergeschehen wird dynamischer, Stürme und Niederschläge nehmen weltweit an Intensität und Häufigkeit zu.