Tokyo hat es nicht leicht. Taifune, Vulkanausbrüche und eine radioaktiv verseuchte Riesenechse, die in regelmäßigen Abständen über die Stadt herfällt, drohen der Bevölkerung. Die Zerstörungswut Godzillas mag zwar auf Kinofilme beschränkt sein, reale Katastrophen aber sind durchaus nicht selten. So wurde zum Beispiel 1657 die Hälfte der Stadt (die damals noch den Namen Edo trug) durch ein Feuer vernichtet, 1707 brach der Vulkan Fuji aus und nicht zuletzt wurde im zweiten Weltkrieg der größte Teil der Stadt zerstört.
Doch das ist noch nicht alles. Dazu wird Tokyo von Erdbeben bedroht, hervorgerufen durch gleich drei Kontinentalplatten, die in der Region zusammentreffen. Eine alte Legende bietet einen weiteren Erklärungsansatz: Namazu, ein riesiger Katzenfisch, lebt unter der Erde und bestraft die Menschen mit Erdbeben für falsches Verhalten. Aber bleiben wir bei den Kontinentalplatten. Teilweise gewaltige Kräfte entstehen, wenn sich die Ränder der Platten ineinander verzahnen und dann ruckartig aneinander vorbei schieben. Ein Erdbeben ist die Folge.
Liegt das Zentrum des Bebens im Pazifik, so wird die Bevölkerung zwar nicht von den Auswirkungen der schwankenden Erde direkt betroffen, häufig entstehen dabei aber Tsunamis. Diese riesigen Flutwellen können verheerende Auswirkungen auf die Küstenregionen haben. Erdbeben sind nicht so selten, wie es teilweise den Anschein hat. Seismische Beben geringer Stärke treten etwa dreimal pro Tag auf, weitgehend unbemerkt von den Menschen in ihren Hochäusern, U-Bahnen und Sushi-Bars…
Stand: 22.06.2000