Geologie/physische Geographie

Goldwaschen für Anfänger

Wie findet man das Edelmetall im Rhein?

Goldwaschpfanne © Werner Störk/AG Minifossi

Alles, was man für das Goldwaschen als Anfänger unbedingt braucht, sind eine Waschpfanne, eine Schaufel, ein Sieb und ein Eimer. Mit ihrer Hilfe wird das Flussbett oder die Uferböschung nach dem gelben Edelmetall durchkämmt. Goldverdächtig sind im Rhein dabei meist Schotterschichten, die 30 bis 60 Zentimeter unter der Oberfläche liegen.

Nachdem man das „Rohmaterial“ an einer vielversprechenden Stelle, bei der Suche danach hilft am besten ein erfahrener Golder, mühsam mit der Schaufel aus dem Wasser oder Boden geholt hat, wird es auf ein Sieb gegeben. Der „Golder-Frischling“ sollte das Gemisch aus Sanden, Kies und Geröll nun über einem wassergefüllten Eimer gründlich aber vorsichtig waschen und durchfiltern, um sich die spätere Arbeit zu erleichtern und keine Goldpartikel zu übersehen. Erfahrene Profis ersparen sich gern diesen Zwischenschritt und arbeiten direkt in die Goldwaschpfanne.

„gold pan“ im Einsatz

Auch für den Neu-Digger wird die Sache ernst, wenn er das schweißtreibend erworbene Siebmaterial in die „gold pan“ umgefüllt hat. Zunächst müssen jetzt die in der Pfanne herumschwimmenden wertlosen Partikel und Schwebstoffe ausgeschwemmt werden. Dazu wird die „gold pan“ – zur Not tut es für den Einsteiger erst einmal auch eine ausrangierte gründlich entfettete Bratpfanne – in sanfte kreisende Bewegungen versetzt. Die sich als erstes am Rand absetzenden Materialien gießt der Goldwäscher vorsichtig ab. Letzte gröbere Inhalte wie Kiesel oder ähnliches entfernt er mit der Hand.

Übrig bleibt schließlich ein feines Gemisch aus hellen Sanden, Mineralien und Schwermetallen wie Gold oder Platin. Zwar kann es passieren, dass es dem Goldsucher schon jetzt aus der Pfanne verheißungsvoll entgegen blitzt. Meist ist es jedoch viel zu früh, um in Jubel auszubrechen, denn in der Regel handelt es sich dabei nicht um echtes Gold sondern um sogenanntes Katzengold oder Glimmer. Diese Mineralien wie Muscovit oder Biotit sind für den Goldsucher wertlos.

Wie kommt man aber nun in diesem Gemisch dem echten Gold auf die Spur? Geduld und eine ruhige Hand sind für den Goldwäscher die entscheidenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche Suche. Durch vorsichtige Schwingbewegungen der Pfanne werden zunächst die leichten von den schwereren Teilchen getrennt. Mit der Hand schöpft der Goldwäscher dann die meist hellen Schwemmsande aus der Pfanne ab. Der Fachmann spricht vom „Abziehen“.

Konzentrat mit Goldpartikeln © Werner Störk/AG Minifossi

Nach mehrmaligem Wiederholen der ganzen Prozedur bleibt in der Waschpfanne am Ende nur noch ein Konzentrat aus schwerem, schwarzen Sand zurück, in dem es – wenn man Glück hat – golden schimmert. Mithilfe einer angefetteten Fingerkuppe und ein bisschen Übung tupft der Digger nun das Gold aus dem Behälter ab und füllt es in ein Sammelröhrchen. Erfahrene Goldwäscher wie Werner Störk beschreiben diesen Augenblick geradezu euphorisch: „Es ist die Faszination des Unaussprechlichen, wenn nach harter Knochenarbeit beim letzten Arbeitsgang der Pfannenboden plötzlich golden schimmert und den „Samen der Sonne“ preisgibt.“

19-mal schwerer als Wasser…

Warum aber bleiben gerade die Goldklümpchen und -partikel am Ende in der Waschpfanne zurück und nicht die wertlosen Bestandteile des Sediments? Schuld daran ist die hohe spezifische Dichte des Goldes. Das edle Metall ist beinahe 19-mal schwerer als Wasser – nur Platin ist noch „gewichtiger“ – und widersteht deshalb den Ausschwemmbemühungen in der Goldwaschpfanne viel besser als andere feste Bestandteile des Schotters. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaft des edlen Metalls ergibt ein Kilogramm Gold auch gerade mal einen Würfel mit einer Kantenlänge von 3,7 Zentimetern.

Schwerekonzentrat mit farbenprächtigen Miniaturmineralien © Werner Störk/AG Minifossi

Auch der jetzt noch verbliebene Rest, das so genannte Schwerekonzentrat, bestehend aus farbenprächtigen Miniaturmineralien wie Magnetit oder Granat oder Zirkon ist unter dem Mikroskop aufgrund seiner Schönheit nicht ohne Reiz. Dieses wurde früher als Löschsand verkauft und war ein begehrtes „Büro“-Material in Schreibstuben und Ämtern.

Im Gegensatz zum „Greenhorn“ setzen Profis oder Halbprofis noch eine Vielzahl an anderen Techniken und Geräten ein, um an das begehrte Edelmetall zu gelangen. Für jeden richtigen Goldwäscher zählen vor allem Waschbretter oder Rinnen, um das Grobmaterial vom möglicherweise goldhaltigen Rest zu trennen, aber auch aussagekräftige alte Karten zur Standardausrüstung bei der Goldsuche dazu. Als Equipment beliebt sind aber vor allem in den USA auch Dredges, eine Art Miniaturgoldbagger mit Waschrinne und Motor, oder Metalldetektoren, die bis in sieben Meter Tiefe alles orten, was elektrisch leitfähig ist. Pumpen, ja sogar Antennen und Wünschelruten werden manchmal ebenfalls bei der Goldsuche eingesetzt. Ob’s hilft?

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Stand: 29.04.2005

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Inhalt des Dossiers

Rheingold
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