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Die Erde vor rund 400 Millionen Jahren im Zeitalter des Devons. Auf der Nordhalbkugel liegt zu der Zeit der „Old Red Continent“ unmittelbar in der Nähe des Äquators. Während die ersten Pflanzen schon Jahrmillionen zuvor damit begonnen haben, das Festland zu erobern, sind Wirbeltiere hier noch nicht zu finden. Im Wasser dagegen tummelt sich eine biologische Vielfalt, die für diesen frühen Zeitpunkt der Evolutionsgeschichte erstaunlich ist. Urhaie sind darunter, Lungenfische, aber auch Schnecken, Muscheln oder Krebse.
Und dann gibt es in den Urmeeren noch ein Lebewesen, das eigentlich schon beste Voraussetzungen mitbringt, um irgendwann einmal an Land zu gehen – der Quastenflosser. Seine vier Muskel-bepackten Flossen ähneln vom Aufbau des Skelettes her den Füßen der späteren Uramphibien. Die gut anderthalb bis zwei Meter langen Tiere bewegen die Flossen beim Schwimmen nicht nur alternierend synchron wie die heutigen Landwirbeltiere, sie können sich mit ihrer Hilfe vermutlich auch über den Meeresboden vorwärts „hangeln“.
Manche Wissenschaftler vermuten heute, dass die urtümlichen Fische sogar in der Lage waren kurze Strecken über Land zurückzulegen, um beispielsweise von einem Tümpel zum nächsten zu gelangen. Umstritten ist aber, ob sich aus den Quastenflossern im Laufe der Evolution tatsächlich die ersten vierfüßigen Landwirbeltiere wie Ichthyostega entwickelt haben. Das Uramphibium verließ vor circa 370 Millionen Jahren das Meer zwar zumindest zeitweilig, neuere Erbgutuntersuchungen legen jedoch nahe, dass es vielleicht doch eher die Lungenfische waren, denen irgendwann einmal der Sprung an Land gelang.