Und dabei setzt China auf die Kooperation der Kirgisen. Bereits zu Sowjetzeiten, als Kirgistan noch eine Sowjetrepublik war, gab es Pläne im Tal des Flusses Saryjaz nördlich des Inyltschek-Gletschers eine Kette von Wasserkraftwerken zu bauen. Drei Kraftwerke mit einer Kapazität von fünf Gigawatt waren damals angedacht. Der Abfluss des Saryjaz hätte sogar das Potenzial für bis zu sieben Wasserkraftwerke, so die damaligen Prognosen.
Neue Pläne im Saryjaz-Tal
Mittlerweile zeigt China ein starkes Interesse, die Wasserkraftwerke im Saryjaz-Tal zu bauen und hat der kirgisischen Führung Unterstützung bei der Umsetzung des Projektes angeboten. Bereits im Jahr 2006 hat die Regierung in Bischkek eine Verordnung zum Bau einer Kaskade aus Wasserkraftwerken im Saryjaz-Tal verabschiedet und das Unternehmen „Saryjaz Energo“ für den Bau von fünf Wasserkraftwerken mit jeweils nicht weniger als 750 Kilowatt wurde gegründet.
Grundlage dafür waren erste Abmachungen mit China. Demnach sollen die Energie-Lieferungen an China einen jährlichen Umfang von 300 Millionen US-Dollar haben, der Bau der Wasserkraftwerke, bis zu drei Milliarden US-Dollar teuer, von China übernommen werden.
Unterschätzte Gefahr
Deutsche Wissenschaftler, die in dem Gebiet arbeiten, warnen, dass der Bau so vieler Wasserkraftwerke in dem tektonisch hoch aktiven Gebiet unvorhersehbare Gefahren mit sich bringen könnte. Allein die Auflast durch mögliche Talsperren sei ein Risiko, ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Region.