Da die Wassersuche in den Wüstenregionen häufig ein Glücksspiel ist, haben viele Tiere Wege gefunden, ihren Wasserverlust drastisch einzuschränken. Die wichtigsten „Einsparpotentiale“ gibt es bei der Ausscheidung von Harn und Kot und bei der Verdunstung.
Pulvertrockener Urin
Insekten wie der Mehlkäfer Tenebrio molitor können die Wasserabgabe bei der Harnproduktion fast auf null herunterfahren. Ausgeschieden wird lediglich ein trockenes, pulverartiges Sekret. Dieses Phänomen existiert aber nicht nur bei Insekten, auch viele Reptilien und Vögel sind in der Lage einen sehr konzentrierten Harn zu produzieren.
Sogar einige Säugetiere haben sich dieses Phänomen zu nutze gemacht. Die schon mehrfach erwähnte Kängururatte besitzt beispielsweise ebenfalls eine außerordentlich leistungsfähige Niere. Mithilfe einer außergewöhnlich langen Henlesche Schleife wird so viel Wasser bei der Harnbildung zurück gewonnen, dass letztlich praktisch nur trockenes Exkrement abgegeben wird. Kein Harn eines anderen Säugetiers ist so konzentriert wie der der Kängururatten. Die tägliche Wasserabgabe über den Urin wird dadurch auf ein absolutes Minimum reduziert. Vergleichbare Fähigkeiten besitzen Wüstenspringmäuse, Gabelböcke oder Kängurus.
Schwitzen schwer gemacht
Wenn die Körpertemperatur durch hohe Temperaturen oder starke körperliche Arbeit rapide ansteigt, wird es gefährlich – nicht nur für Wüstentiere. Um eine gefährliche Überhitzung zu vermeiden, wird dann schneller und häufiger geatmet oder stark geschwitzt. Bei der Verdunstung des Schweißes auf der Haut entsteht so viel „Verdunstungskälte“, dass sich unter normalen Umständen die Körpertemperatur wieder auf annehmbare Werte einpendelt.