Die wohltuende Wirkung von Berührung ist inzwischen so gut belegt, dass Mediziner sie gezielt als Therapie einsetzen. Das Mittel Hautkontakt bildet zwar selten den einzigen Baustein der Behandlung – vor allem als Ergänzung hat es sich jedoch in vielen Bereichen bewährt. Immer mehr in den Fokus von Sinnesforschern ist dabei in der Vergangenheit eine der ältesten Heilmethoden der Menschheit gerückt: die Massage.
Schon der griechische Arzt Hippokrates war seinerzeit überzeugt: „Der Arzt muss viele Dinge beherrschen, in jedem Fall aber das Reiben.“ Damals wie heute kommt die klassische Massage hauptsächlich zum Einsatz, um die Muskulatur zu lockern, die Durchblutung zu steigern und Gewebeverklebungen zu lösen. Doch der Wirkungsbereich des medizinischen Drücken und Reibens geht weit darüber hinaus.
Massage statt Schmerzmittel
Einer der positiven Effekte von Massagen ist ihre schmerzlindernde Wirkung. Mit gezielten Handgriffen lässt sich nachweislich eine ähnliche biologische Wirkung erzielen wie durch gängige Analgetika: In den Muskelzellen wird die Ausschüttung entzündungsfördernder Substanzen wie Zytokinen gehemmt. Zudem bilden sich vermehrt Mitchondrien, die Energielieferanten des Zellstoffwechsels. Das fördert Heilungsprozesse auf Zellebene.
Studien belegen: Patienten mit chronischen Schmerzen oder schweren Erkrankungen wie Krebs benötigen weniger Schmerzmittel, wenn sie regelmäßig massiert werden. Außerdem haben die Behandelten weniger Ängste, weniger Stress und sind insgesamt in besserer Stimmung.