Noch in den 1960er Jahren erwarteten die Klimaforscher einen Wandel hin zu einer neuen Eiszeit. Später warnten sie vor einem nuklearen Winter nach einem Atomkrieg. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Erde eine Gefahr nicht von einer Abkühlung sondern von einer Erwärmung droht – einer menschengemachten oder zumindestens vom Menschen mit verursachten.
Doch obgleich auch die neuesten Klimamodelle und -berichte noch immer beharrlich in Richtung eines steigenden globalen Thermometers tendieren, gibt es Menschen und Gruppierungen, die diesen Erkenntnissen nicht glauben wollen und lautstark und meist sehr medienwirksam ihre Zweifel artikulieren.
Das Spektrum ihrer alternativ vorgetragenen Ansichten ist allerdings ebenso bunt und unterschiedlich wie die jeweilige wissenschaftliche Expertise der Akteure: Die Spannbreite der Meinungen reicht dabei von der absoluten Leugnung einer messbaren Erwärmung und der Anzweiflung sämtlicher Messergebnisse über die Negierung eines Zusammenhangs zwischen anthropogenen Treibhausgasen und einer Erwärmung bis hin zur Ansicht, der Klimawandel sei nicht nur naturgemäß sondern auch ein Segen.
Ähnlich disparat sieht es aus, wenn man den Hintergrund der tatsächlichen und selbsternannten Experten betrachtet: Die wissenschaftlichen Qualifikationen reichen von Physikern über Ingenieure, Biochemiker und Raketentechniker bis hin zu ehemaligen Offizieren der britischen Handelsmarine. Zu den Kritikern gehören sowohl Angehörige oder ehemaligen Angehörige etablierter Forschungseinrichtungen oder angeblich unabhängig agierende Einzelkämpfer als auch eindeutig der Industrie nahestehende Gruppierungen.
So verschieden die Herkunft und Ansichten dieser „Klimaskeptiker“ in Einzelnen auch sind, zumindestens eines haben sie offenbar gemeinsam: Ihre Theorien und Aktionen scheinen allesamt darauf abzuzielen, die Glaubwürdigkeit der Klimaprognosen und Handlungsempfehlungen der Mehrheit der Klimaforscher und des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zu untergraben.
Doch warum? Welches sind die Beweggründe für diesen teilweise verbitterten Kampf gegen die vermeintliche „Klimalüge“? Wer sind die Akteure? Und nicht zuletzt: Was sind ihre Argumente?
Stand: 20.04.2002