
Drake’s Island in der Bucht von Plymouth, der Drakeplatz im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel und nicht zuletzt die Drakestraße, die Kap Hoorn von der Nordspitze der antarktischen Halbinsel trennt: Viele Orte und Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt tragen heute den Namen von Sir Francis Drake.
Sie sind Ausdruck dafür, wie populär und beliebt der britische Seefahrer auch heute noch ist: Der Mythos vom tapferen „Piraten der Königin“ lebt – nicht nur in England. Dies zeigen auch die zahlreichen Filme und Dokumentationen, die immer wieder – mehr oder minder realitätsgetreu – von den Fahrten des „Sirs“ berichten.
Weltumseglung als Highlight
Doch hat Drake diesen Ruhm überhaupt verdient? Ja und nein, lautet die Antwort, wenn man Drakes Lebenswerk aus neutraler, nichtbritischer Sicht betrachtet. Seine wohl größte Leistung war die Weltumrundung in 1.018 Tagen auf dem Segelschiff Golden Hinde, erst die zweite überhaupt nach der Premiere durch den Portugiesen Fernando Magellan in den Jahren 1519 bis 1522.
Neben der reinen seefahrerischen Leistung gelangen Drake dabei Beobachtungen und Entdeckungen, die zu einem akkurateren geographischen Bild der Erde beitrugen. So stieß Drake beispielsweise auf der Erdkugel soweit nach Süden vor wie keiner vor ihm. Er entdeckte so, dass südlich der Magellan-Straße kein neuer Kontinent lag, sondern nur eine Inselgruppe, die noch zu Südamerika gehört.