Neben den Kosten und der Gesetzeslage ist der wohl größte Hemmer der CCS-Technologie die Bevölkerung. In den vergangenen Jahren haben sich Bürger immer wieder vehement – und erfolgreich – gegen geplante Projekte gewehrt: aus Angst vor den Risiken. Tatsächlich haben Forschergruppen in den vergangenen Jahren wiederholt auf mögliche Gefahren der unterirdischen CO2-Speicherung hingewiesen.
Gefahr von Lecks und Gasaustritten

So deuten einige Studien unter anderem darauf hin, dass durch das Einpumpen des Gases Risse im Gestein, Lecks und Erdbeben entstehen könnten, die die Reservoire undicht machen. Ein Vorzeigeprojekt in In Salah in Algerien wurde 2011 sogar temporär eingestellt, weil Bedenken wegen der Speichersicherheit aufkamen.
Wissenschaftler um Juerg Matter von der University of Southampton haben jüngst jedoch eine Lösung für dieses Problem entdeckt: eine Methode, die kein Risiko für Lecks oder Gasaustritte birgt. Im Zuge eines Pilotversuchs in Island zeigte das Team: Wird das Treibhausgas in Wasser gelöst und in poröses Basaltgestein gepumpt, wird es überraschend schnell zu festem Karbonat. Zwischen 95 und 98 Prozent des injizierten Kohlendioxids mineralisierte innerhalb von weniger als zwei Jahren – ein Prozess, der sonst hunderte bis tausende von Jahren dauert. Allerdings hat auch diese Methode einen Haken: Sie verbraucht enorm viel Wasser.
Großteil der Bevölkerung sieht CCS kritisch
Andere Befürchtungen betreffen vor allem die salinen Aquiferen. Kritiker sehen hier die Gefahr, dass das vom CO2 verdrängte Salzwasser in höhere Gesteinsschichten aufsteigen, womöglich ins Grundwasser gelangen und es versalzen könnte. Die zukünftige Versorgung mit Trink- und Brauchwasser sei dadurch gefährdet, heißt es dazu etwa vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.