Langsam, aber unaufhaltsam verändert sich unser „Aushängeschild“ Haut im Laufe des Lebens: Sie wird spröder und trockener und die ersten feinen Runzeln und Fältchen bilden sich um die Augen. Eine durchtanzte Nacht steht uns am nächsten Tag unübersehbar „ins Gesicht geschrieben“ und von straffer, glänzender Haut kann keine Rede mehr sein. Der jugendlich-frische „Lack“ ist ab. Endgültig?
Auch wenn die Kosmetikindustrie uns etwas anderes glauben machen will: Gegen das Altern der Haut ist kein Kraut gewachsen. Denn für Falten, Sprödigkeit und Altersflecken ist eine biologische Uhr verantwortlich, die in jeder unserer Zellen tickt – auch in den Zellen der Haut. Nach einer bestimmten Lebensdauer ist die Zeit für einige Zellprozesse einfach abgelaufen, sie verlangsamen sich oder kommen sogar ganz zum Erliegen.
So teilen sich die Zellen in der Basalschicht der Epidermis im Alter seltener, die oberste Hautschicht erneuert sich dadurch nicht mehr so schnell und Wunden heilen oft schlechter. Die Talgdrüsen produzieren weniger Öle, dadurch wird die Haut trockener und empfindlicher. Die größten Veränderungen aber finden in der unter der Epidermis liegenden Lederhaut statt.
Raubbau am Kollagennetz
Hier bildet ein dreidimensionales Netzwerk aus Kollagenfasern, eingebettet in einer Eiweiß- und wasserreichen Grundsubstanz, das entscheidende Stützgerüst für unsere Haut. Die dicken Kollagenbündel nehmen mehr als drei Viertel der Lederhaut ein und sorgen für Elastizität und Festigkeit.
Aber auch Kollagenfasern sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Durch Zeit, Beanspruchung und kollagenabbauendende Enzymen wie der Collagenase MMP1 zerfallen die Stützpfeiler mit der Zeit.
Spezielle Bildungszellen, die Fibroblasten, sorgen daher ständig für Nachschub und produzieren die nötigen rund 14 verschiedenen Sorten Kollagen.
Doch das sensible Gleichgewicht von Auf- und Abbau verschiebt sich mit dem Alter: Ab dem 50. Lebensjahr sinkt die Aktivität der Fibroblasten und der Kollagennachschub stockt. Als Folge erhält das Netz erste Lücken und dünnt aus. Zwar versucht die Haut, einige der Kollagenschäden zu reparieren, doch das Flickwerk ist nicht effektiv: Das Stütznetz bekommt Webfehler – und an der Hautoberfläche bilden sich Falten.
Stand: 09.07.2004